… und grüß mir den Mond!
Steigen wir auf, steigen wir ein in die unendlichen Tiefen des Internets, oberhalb dessen, was Tante Google zeigt. Immer ist vom bösen Darknet die Rede. Eine Welt, die dem Normal-Nutzer verschlossen bleibt, weil er froh ist, dass sein Computer überhaupt funktioniert. Dabei kann es doch gar nicht so schwierig sein, schließlich schaffen es gewöhnliche Kriminelle mit Leichtigkeit, was hindert uns? Nichts.
Dann wollen wir mal…
… die Neugier wecken. Wie im kleinen Internet auf der Spitze des Eisbergs sind die Buttons mit der Aufschrift „Buy now“ weit verbreitet, aber Vorsicht, die Kalaschnikow AK47 gibt es für 1500 $, für 700 $ und nicht selten auch weniger, gerade wenn es größere Abnahmemengen sind. Markenprodukte von Heckler und Koch sind naturgebenermaßen teurer, aber keine Angst, es gibt billige Nachbauten – aus Deutschland.
Waffen im Privatbesitz stehen hierzulande noch immer in schlechtem Ruf. Um den freundlichen, hilfsbereiten und verdammt beliebten Nachbarn aus dem Weg zu räumen, gibt es humanere Methoden, Kostenpunkt allerdings rund 1700 $. Dieser Service wird beworben mit: „Destroying someones life: Your target will have legal problems or financial problems, proven methods including child porn that always works“ Gilt für einfache Mitbürger ohne großes Strafregister. Handelt es sich um „high profile VIP or large public company“ sind zusätzlich nochmal 2500 $ fällig. (Ach, so, wer das übersetzen möchte, der macht das nicht bei Tante Google, sondern nimmt die elegantere Lösung DeepL – nicht im Darknet, kann auch russisch). Für kompliziertere Fälle lassen sich auch Spezialisten länger buchen, inclusive Wochenendarbeit: „30 days full service, i will work 8 hours per day for 30 days only on your project 7500 $“
Vielleicht reicht es nur das Handy auszuspionieren, macht 250 $: „We break in the phone and take a full dump off all contacts, pictures, video’s, whatsapp, messenger messages etc“. Geliefert wird innerhalb von 12 Stunden, die geben noch den Tipp: „weekends are usually not that busy so we can deliver very fast“
Wer für die anstehende Beförderung seinen Vorgesetzten nachhaltig diskreditieren muss, der greift sich seinen Facebook-Account, kostet nur 125 $: „After payment we will start asap, results in 24 houres“ Die hebeln die 2-Faktor-Authentifizieurung aus, setzen alles auf die niedrigsten Sicherheitsstufen und zur Krönung: „disable recovery email and reset password to whatever you wish“. Da lässt sich doch was mit anfangen, ganz ohne Schusswaffengewalt und dennoch sehr effizient.
Kribbelt es schon in den Fingern?
Lassen wir die Theorie raus, nur so viel zur Sicherheit: es ist nicht notwendig vorher in Schlangenöl zu baden, wir laden nichts herunter, wir installieren nichts und wir besorgen uns vorher auch keine Bitcoins – wir sehen uns nur dort um, wo unsere Verfassungsschützer einkaufen.
Voraussetzung ist der Tor-Browser oder in Brave ein „neues privates Fenster mit Tor“ öffnen, (beides hier beschrieben)
In diesem Teil des Internets gibt es eigene Suchmaschinen, die sich aufs Darknet verstehen. Und im Darknet sehen die Links zu den Seiten, die aufgerufen werden sollen, etwas anders aus und funktionieren auch nicht wie gewohnt. Für einen ersten einfachen Ausflug soll eine Suchmaschine und ein Wiki reichen. Aber Vorsicht, nur kurz reinsehen klappt nicht, denn jede Seite weckt die eigene Neugier aufs Neue, jeder Suchbegriff fördert weitere Ideen zutage, die sofort umgesetzt werden müssen. Aus Erfahrung wäre der Vergleich mit einem ausgedehnten Nachmittagsspaziergang sinnvoll.
Bei den folgenden Links bleibt zu beachten, dass der Seitenaufbau durchaus ein ganze Zeit beanspruchen kann und einfach draufklicken wird nicht funktionieren.
So geht es:
den DARKNET-LINK mit der rechten (!) Maustaste anwählen und in dem Menü nun „Link-Adresse kopieren“ anklicken, dann ist die Adresse im Zwischenspeicher. Sobald wir das erfolgreich erledigt haben wechseln wir in das Tor-Fenster, ganz oben klicken wir in die leere Zeile und drücken hernach die „Control-Taste“ und „v“ für ein(v)ügen. Es erscheint eine lange Zeichenkette und mit ein bissel Glück stehen am Anfang ein paar Buchstaben, die wir zuordnen können.
Bereit zum ersten Versuch?
Deutsche Welle mit DARKNET-LINK , die es in 30 Sprachen gibt und sicherlich geeignet, die eine oder andere Zensur zu umgehen.
Zwei Links, die den Einstieg erleichtern, zum Überblick ein Hidden-Wiki mit DARKNET-LINK und die Suchfunktion erkunden wir mit Ahmia: DARKNET-LINK
Schon die ersten Erkundungstouren sollten sehr ergiebig sein, nicht jeder Link funktioniert und manchmal scheint der Seitenaufbau etwas langsam. Das ist normal, kein Grund zur Sorge.
Wer noch eine sichere Mailadresse benötigt, die gibt es z.B. bei Proton: DARKNET-LINK – eine Mailadresse müssen wir uns nicht im Darknet besorgen, aber vielleicht nicht gleich bei Google, Yandex, Microsoft, Web, gmx …
Davon später mehr.
Letzte Kommentare