Unser aller Absaufen und eine britische Channel4-Mediathekperle für kurz vorher
Ob es an meinen mangelnden Sprachkenntnissen liegt? Der Eindruck, dass sich öffentlicher Streit (“Diskurs”) nur noch um binäre Gut-und-Böse-Einteilung – “wer nicht für uns ist, ist gegen uns” – dreht, frei von materialistischer Analyse und Kenntnisnahme globaler Bedrohungen. Oder ist das nur eurozentriert? Oder nur gar mal wieder typisch deutsch? Möglich ist alles davon.
Dass deutsche Medien den ukrainischen Nationalfeiertag kurzerhand nach Deutschland verlegten, dürfte, klassisch dialektisch, zum Gegenteil des Gewünschten geführt haben. In der Absicht, “Kriegsmüdigkeit” in Deutschland zu bekämpfen, wurde sie verstärkt, und wo sie noch nicht war, mit hoher Gewissheit ausgelöst. Zugespitzt formuliert: so fand Ralf Fücks mal wieder ganz zu sich.
Die Menschen haben andere Probleme. Eine Mehrheit weiss noch nicht, wie sie über den Winter kommt – die Verunsicherung ist formvollendet, und sie hören nicht damit auf. Die Mehrheit innerhalb dieser Mehrheit nimmt in Deutschland am politischen Leben gar nicht mehr teil – gar nicht erst ignorieren. Sie verstärkt damit die zunehmend gefährliche Selbstreferentialität des berlinmittig geprägten Politik- und Medienbetriebs.
Und dann gibt es unter den lesenden, hörenden und sehenden Noch-Teilnehmer*inne*n gar nicht wenige wie mich, die ebenfalls ganz andere Sorgen haben. Ich habe nämlich “Forschung aktuell” des DLF gehört, und dabei in den Kurzmeldungen u.a. diese aufgeschnappt. Das Jahr 5618 v.Chr. verrät der Forschung, wo wir heute stehen. Wow. Aus der Zeit kennt womöglich noch nicht einmal Hans Conrad Zander noch irgendeinen Heiligen. Aus dieser Zeit meldet die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) das gleiche Klima von der Arktis, wie wir es heute haben. Beteiligt waren ausserdem die Universität Genf und die Klimaforschung der University of East Anglia in England, sowie, und das könnte der ultimative Trost sein, das Institute of Plant and Animal Ecology der Ural Division der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Also doch: Putin-Propaganda! Und Sie verderben mir jetzt nicht das Wochenende mit Einwänden, oder gar Widerspruch! Hier gehts zum englischen Originaltext der Studie.
Und jetzt, wie Sie dem (gedanklich) entwischen können: Porno im Fernsehen!
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Ich habs noch nicht gesehen, hatte letzte Nacht Besseres zu tun: “schlafen ist Arbeit!” Aber wenn Oliver Jungen/FAZ es empfiehlt, kann es nicht schlecht sein. Ihm zufolge ist es sogar besser, als es die verklemmte und verdruckste ARD verkauft. Also bitte schön. ich werde mir das noch ansehen – ein Monat Mediathek.
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