Während draussen der langerwartete Landregen rauscht – Rheinpegel Bonn 160 cm – werden Krise und Krieg in die Köpfe gebimst. Entscheidend ist, was unten rauskommt. Und was das sein wird, ist gesellschaftspolitisch offener und unberechenbarer denn je. Unsere heutigen Texte behandeln es – mal wieder – alle, auf sehr verschiedene Weise.
Reinhard Olschanski behandelt in “Sprache und Krieg” die Sprache des “Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation zum Verlauf der militärischen Sonderoperation in der Ukraine”.
Heiner Jüttner beleuchtet in “Gut gerüstet” die aktuelle deutsche Rüstungsexportdiskussion. Die Ausgangslage nach dem Koalitionsvertrag – wird die diese “Zeitenwende” überleben? Heiner will nicht vorzeitig jammern und klagen. Aber Fachleute wie Jürgen Wagner von imi-online haben begründete Zweifel.
Jammern und Klagen kommen für mich nicht infrage. Dafür geht es mir – noch – zu gut: “Pornoschuhe und Rentnerleben”. Das persönliche Erleben lehrt es, und das politische Leben liefert einen Zementsack voller Indizien, dass das nicht so bleiben wird. Umso wichtiger ist es, sofern diese Chance besteht, die Gegenwart zu geniessen und auszunutzen. Dazu bleibe ich “finster” entschlossen.
Und rate Ihnen, wenn Sie es irgendwie können, es mir gleich zu tun. Wir, viele, haben es gut im Rheinland. Vergleichen Sie.
Noch ein Servicehinweis: Gert Eisenbürger von der Informationsstelle Lateinamerika übersandte mir einen lesenswerten und informativen Text aus der Zeitschrift Jacobin, der (bisher) nicht online verfügbar ist: “Wer kann diesen Krieg wollen? – Um Russlands Invasion der Ukraine zu verstehen, muss man die postsowjetischen Kapitalisten kennen.” von Wolodymyr Ischtschenko, Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Mich hat er wissender gemacht. Auf persönliche Anforderung sende ich Ihnen den gerne zu (nur zum persönlichen Gebrauch).
Von Gerts ILA wiederum werden in den nächsten Tagen mehrere Texte zu den Wahlen (Präsident und Parlament) in Brasilien erscheinen. Am 2. Oktober finden sie statt, mit einer ähnlich dramatischen Konstellation wie jüngst in den USA. Nur in Deutschland weit weniger beachtet. Das wollen wir ändern helfen.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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