Was muss passieren, dass ein Westfale so gesprächig wird wie ein Rheinländer. Inkompetenz treibt noch jeden auf die Palme. Fussballlehrer sind geplagt von Fussballjournalisten, die nur an Intrigen und Tratsch über berühmte Tuppesse interessiert sind, fachlich aber ahnungslos – das würde ja Arbeit machen. Oder Politjournalist*inn*en, die das Publikum für zu blöd halten, als dass es Informationen über der Zustandekommen von Politik verkraften könnte.
Günter Bannas hat zu denen nie gehört, und tut es immer noch nicht. Was er in “Kompetenzkompetenz” erklärt, das ist, das kann ich Ihnen bezeugen, tatsächlich so ähnlich. Was machen “Hauptstadtkorrespondent*inn*en” wohl heute so den ganzen Tag? Roland Appel hat von Bornheim aus über das Entstehen und Scheitern der sog. “Gasumlage” durch eine schlichte Email-Korrespondenz mehr erfahren, als der Spiegel gewöhnlich in seine “Titelgeschichten” verpackt (und digital einmauert).
Doch wie lange soll ich mich darüber aufregen, wenn die Sportschau läuft …? In “LAUTER!” weise ich auf eine in der FAZ lesenswerte aber vermauerte Cem-Özdemir-Rede zum Antisemitismus hin. Ich nehme an, Bundesminister kassieren für sog. “Gastbeiträge” keine Honorare (oder spenden sie?). Es ist grundsätzlich problematisch, wenn Inhaber eines öffentlichen Amtes als Urheber ihrer Texte Andere diese kommerziell verwerten lassen, u.a. indem die sie den Teilen der Öffentlichkeit, die sie schon mit ihren Steuern bezahlt haben, vorenthalten. Im gleichen Text wird ferner auf eine digital zugängliche SZ-Kolumne zur Laubbläsersaison hingewiesen.
“Nimmt Empathie zu oder ab?” behandelt das Verhalten der sich schwarmartig ausbreitenden und vermehrenden Radfahrer*innen an einem konkreten und Gefahr ausstrahlenden Beueler Beispiel. Es passiert überall und massenhaft. Die Mischnutzung von Verkehrsflächen muss zum Schutz der Fussgänger*innen komplett überdacht und zügig besser geregelt werden. Die Diversifizierung der Mobilität muss zu Lasten des Autoverkehrs gehen. Das ist der objektive Grund, warum das so lange dauert. Es muss nicht immer erst Tote und Verletzte geben.
Als ich kürzlich auf einer Kreuzung im Combahnviertel mit dem Fahrrad tratschenden Nachbar*inne*n ausweichen musste, und diese sich entschuldigten, entgegnete ich: “Nönö, ich bin für Verkehrsberuhigung.” Erleichtertes Gelächter. Freundlichkeit im Strassenverkehr? Das war neu. Seit ich Rentner in Beuel bin, gehe ich bewusst und mit strategischer Absicht mehr zu Fuss. Nicht nur das. Ich benutze auch mit Absicht und provozierend langsamen Schrittes Autofahrbahnen und trage so zu ebendieser Verkehrsberuhigung in Wohnstrassen bei. Probieren Sies auch mal, da, wo Sie sich sicher fühlen. Oder fehlen solche Strassen in Ihrem Wohngebiet ganz? Dann muss das geändert werden.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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