Die realistischste und poetischste Doku seit langem ist für mich “Garagenvolk” der 1983 in Kiew geborenen Natalija Yefimkina.
Das wahre Leben passiert in der Garage, 1:36 h Wahrheit und Wahnsinn in einer russischen Bergbaustadt nördlich des Polarkreises.
Die Protagonisten: Schrottsammler, Musiker, Tunnelbauer, Ikonenschnitzer, Säufer, todesmutige Flexer und Schweisser, Sinnsucher, Schläger, Hühnerzüchter, Hobby-Soldaten und ein paar Frauen, die noch alle Tassen im Schrank haben.
Meine Lieblingszitate: “Wenn ihr liebt, seid ihr schön. Also immer schön lieben.” Mit diesen Worten versucht eine der Frauen die versammelte männliche Grillrunde zu zivilisieren.
Gegen Ende dialogisiert der Schrotthändler mit einem Putin-Poträt an der Wand: „Du bist der einzige verfickte Bruder den ich habe. Nie lächelst du. Bist immer so ernst.“
Weitere Highlights:
“Sollen wir im Kreis gehen und immer vor uns hin murmeln?”
“Er ist nur aus Versehen am Leben.”
Unbedingt schauen.
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