Als wir 1962, ich war 5, in eine grössere Wohnung zogen, bekam ich nicht nur einen grossen Sandkasten, sondern beim nächsten Weihnachtsfest eine beleuchtete Lego-Stadt ins Kinderzimmer gestellt. Da, wo bei anderen die Modelleisenbahn entstand oder eine Autorennbahn hingestellt wurde (die bekam ich später). In dieser Lego-Stadt war ich quasi wie Gott. Ich entschied alles: was wie gebaut wurde, wie der Strassenverkehr geregelt wurde, wer welche Autounfälle hatte, und wer an der Tankstelle zuerst drankam. So fühlt sich mutmasslich die Emir-Fanilie Al Thani in Qatar bei der WM, oder nächstes Jahr im Champions-League-Achtelfinale. Ihr Spielzeug sind Fussballmannschaften, von Wanderarbeitern errichtete Stadien u.v.m.: “Qatar gegen sich selbst”. Das ist nichts Geringeres als ein Mordversuch am Fussball als Sport.
“Echos” behandelt Reaktionen auf die Eingebungen des WDR-Intendanten Buhrow, die nervösen medialen Vorabreaktionen auf die Qatar-WM und die Fanaktion #boycottqatar2022, eine Bewertung der kürzlich veröffentlichten NSU-Akten des hessischen Inlandsgeheimdienstes, sowie ein Mediathekperlenhinweis zum heutigen TV-Programm.
Roland Appel arbeitet noch an was Längerem “Anschlag auf die Demokratie”. Wenn er fertig wird, gibts einen Hinweis im morgigen Newsletter. Und wenn Sie übermorgen wachwerden, kommt wahrscheinlich noch ein Anschlag dazu …
Während Sie dies lesen, liege ich schon auf dem Sofa und glotze. Und werde meinen Spass haben. Mann gönnt sich ja sonst nichts.
Ich hoffe, Sie haben Ihren auch, was und womit auch immer …
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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