mit Update 20.11.
Desinformationsgesetz – Attentat – Krieg oder Wahlen? – ist das Erdogan-Drehbuch
Sonntag ist hierzulande Tatort-Zeit. Der wurde gestern in die Tagesschau vorgezogen. Dort sahen wir Chefermittler Recep Tayyip Erdoğan bei der harten Ermittlungsarbeit. Ermittlungsarbeit? Der Supermann hatte schon fertig. Polizei? Staatsanwaltschaft? Braucht der nicht.
Karin Senz/DLF berichtete hier (Audio 4 min) über den Stand der Ermittlungen. Vorsicht ist geboten. In gut 200 Tagen muss sich Erdogan einer Wahl stellen. Die Aussichten sehen derzeit für ihn bescheiden aus.. Die Geschwindigkeit, mit der er gestern vor die TV-Kameras trat, drängt den Verdacht geradezu auf, dass er schon vorher gewusst haben kann, was passiert. Dass er keine Skrupel hat, Menschenleben zu opfern, hat er lange genug nachgewiesen.
Das übelste, aber nicht unwahrscheinlichste Szenario ist, dass er das Attentat als Vorwand für eine aggressivere Interventionspolitik in Syrien nimmt. Die USA sind schon weitgehend weg, Russland im Ukrainekrieg gebunden, das iranische Regime durch seine rebellische Bevölkerung. Ein Vakuum, wie es sich Erdogan nicht schöner hätte bestellen können.
Wenn Despoten ihre Wahlbevölkerung nicht mehr überzeugen können, ist Krieg immer ein Mittel der Wahl. Leider ist es nicht auszuschliessen, eher sogar wahrscheinlich, dass es “echte” kurdische oder islamistische Sektierer*innen gibt, die Erdogan bereitwillig in solche Fallen laufen, und sich in ganz ähnlicher verbrecherischer Mentalität am wohlsten fühlen. Mann nennt das “Kriegsökonomie” – allzuviele fühlen sich in solchen Systemen am wohlsten. Menschliches Leid interessiert sie nicht.
Update 20.11.: “ÜBERRASCHUNG!”
Das schlechte Drehbuch der WDR-Intendanz
Puppenstübiger und weniger brutal geht es mit schlechten Drehbüchern im idyllischen NRW zu, mit seinem grundsympathischen Landessender WDR. Gestern knallten wieder die Sektkorken: 13 Mio. glotzten den schlechten WDR-Tatort. Das ist das Fernsehen, das Tom Buhrow und Frank Plasberg so lieben.
„Sie sollten auf gar keinen Fall Schauspieler werden.“ Das hat dem Tom Buhrow augenscheinlich niemand zu sagen gewagt. Und so passiert es, dass sein Büro Manuskript-Anfragen zu seiner Rede allen Ernstes an die FAZ verweist. Und ich glaubte, ich sei ein böswilliger Kritiker. Dä.
Daraus ergibt sich zwingend die Frage, wie lange die sog. “Aufsichtsgremien” des WDR sich von dieser irrlichternden Führungskraft auf der Nase herumtanzen lassen wollen.
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