Wussten Sie, dass Christine Lambrecht “vom linken Flügel” ihrer Partei war, bzw. ist? Ich nicht. Aber Wolfgang Michal/Freitag muss es ja wissen. Er bestätigt damit meine These vom letzten Aufgebot. Überrascht bin ich nicht wirklich. Nicht mehr.
Florian Rötzer/overton: “Ukrainischer Präsidentenberater Arestowich musste gehen – Anlass war, dass Arestowich gesagt hatte, die russische KH-22-Rakete, die beim Wohngebäude in Dnipro einschlug, sei womöglich von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden.” In der FAZ-Paywall gibt es ausserdem ein Porträt des sympathischen, ausserordentlich wohltätigen, überwiegend in London lebenden ukrainischen Oligarchen Wiktor Pintschuk (der Link führt zum frei zugänglichen Wikipedia-Eintrag).
Gerrit Hoekman/Junge Welt meldet “Grobe Fehler in der FAZ”, und wie sich die FAZ selbst habe korrigieren müssen zu einer Darstellung des Israel-Palästina-Konflikts. Nichts davon hätte ich bemerkt, wenn es nicht die Junge Welt gemeldet hätte. Es muss wohl an den Paywalls liegen.
Wolfgang Pomrehn/telepolis: “Bevölkerung: China schrumpft – Das Land der Mitte wird von Indien als bevölkerungsreichstes Land überholt. Gesellschaft altert. Weltbevölkerung wächst zunehmend langsamer.” Sarichdoch.
Probleme der Genusspolitik
Florian Schwinn/overton: “Was Willi will – Bauer Willi hat ein Buch geschrieben. Einmal mehr beschäftigt sich der studierte Landwirt Dr. Willi Kremer-Schillings darin mit dem gestörten Verhältnis von Verbraucherinnen und Bäuerinnen, von Essern und Essensmachern. Auf dem Cover des Buches ein grünes Kreuz, das Symbol, das auf seine Initiative hin Landwirte auf ihre Äcker stellen, um zu zeigen, dass sie zu einem aussterbenden Berufsstand gehören.” Eine Buchbesprechung anlässlich der alljährlich mobilisierungsstarken “Wir-haben-es-satt”-Kampagne.
Jay Rayner/Guardian/Freitag nimmt Abschied von der Sterne-Gastronomie: “Bye bye Noma: Ein Restaurantkritiker weint der Spitzengastronomie keine Träne nach – Sterneküche 26 Gänge, 500 Euro für ein Mittagessen, absurde Kellnerparaden: Restaurantkritiker Jay Rayner hält Sternerestaurants nicht für zeitgemäß. Das gilt auch für das Noma mit seinem nachhaltigen Ansatz. Denn was ist mit der CO₂-Bilanz der Gäste?” Meine persönliche Rechnung geht anders. Die teuersten Restaurants, die ich je selbst besucht habe, lagen (eins ist mittlerweile ebenfalls geschlossen) in Bergisch-Gladbach – An- und Abreise mit S-Bahn und Taxi. Es war nicht ganz so teuer, wie im Noma, aber so teuer, dass ich das nicht öfter als jährlich finanzieren konnte und kann, oder mich von vermögenderen sympathischen Menschen einladen lasse. Das Geschmackserlebnis war gut und unvergesslich, der Service überhaupt nicht “maniriert”, sondern hochprofessionell. Finanziert wurde, bzw. wird das übriggebliebene quer – von einem Hotelkonzern. Anders geht es wohl tatsächlich nicht. In Deutschland liegt das auch am Geiz der Esser*innen; hierzulande werden die Einnahmen durch den überteuerten Wein reingeholt.
Im Alltag beobachte ich auch in weit kostengünstigeren, aber handwerklich dennoch ehrgeizig arbeitenden Lokalen, dass die eigentliche Kunst der Umgang mit den radikal verschiedenen Gästen ist, auf die ausserdem – aus Gastronom*inn*ensicht – absolut kein “Verlass” ist, weil so selten ehrlich und gleichzeitig respektvoll gesprochen wird. Deutsche Gäste meinen mehrheitlich, dass das ein Gegensatz ist. Ist es nicht, im Gegenteil.
“Über 200 Millionäre fordern Besteuerung von Ultra-Reichen”. Komisch, meine Stamm-Gastronom*inn*en sind gar nicht dabei. Haben die etwa noch keine Million zusammen?
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