In einem Inferno des Frohsinns wurde Oberbürgermeisterin Katja Dörner heute von der Beueler Wäscherprinzessin entmachtet, und grosszügig wurde ihr von den neuen Machthaberinnen erlaubt mitzufeiern. So geht es hier in Beuel jedes Jahr. Lange gelang es Beuel so, wenigstens einmal im Jahr in der Tagesschau zu erscheinen. Irgendwann wurde der zuständige WDR zu faul. Weil sie dort selber feiern, schickten sie nur einige besoldete Kameras zum Alter Markt in Köln, vor der eigenen Haustür. Vorbei war es mit Beuel in der Tagesschau.
Warum erzähle ich das? Als mein Mitautor Roland Appel noch MdL war, hatte er eine VIP-Karte für den Beueler Rathausbalkon. Dort fanden, unsichtbar hinter der Brüstung, regelrechte Raufereien statt, um möglichst nah an der damaligen OB Dieckmann zum Stehen zu kommen. Denn das bedeutete, auf den um die Welt gehenden Bildern (mit) zu sehen zu sein. Aufmerksamkeitsökonomie: wer nicht zu sehen ist, existiert nicht.
Dieses Jahr ist das zentrale Problem: der Brandschutz. Er erzwang eine radikale Begrenzung der VIP-Karten für die Aftershowparty im Rathaussaal. Dramatisch für alle, die immer eine hatten, und jetzt nicht. Dreiviertel sollen betroffen sein. Wenn Sie Zeit haben, weinen Sie ein bisschen um sie. Denn: es gibt nichts Ernsteres als Karneval.
Hier unsere heutigen Scherzartikel.
Reinhard Olschanski ist nach dem in der SZ digital eingemauerten, aber bei mir privat vorrätigen, Essay “Plädoyer für Verhandlungen” von Jürgen Habermas “Etwas ratlos”.
Heiner Jüttner gibt eine Gebrauchsanweisung für “Asylgerechtes Foltern”. Der Mann war Dezernent in Aachen, und weiss wie es in deutschen Ämtern zugeht.
Von mir sind gleich zwei “Best ofs” erschienen. 15. Februar: “Krieg, SMS-Uschi, Frankreich, China” und 16. Februar “Ausgelacht – Die deutsche Aussenpolitik – und: Polizeigesetze, “Bild”-Abschaffung, Stromnetze”.
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Freundliche Grüße
Martin Böttger
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