Die Frauen sind nur Menschen zweiter Klasse,
beim Taliban, da sind sie nichts mehr wert,
sie gelten nur als Untertanenmasse
und werden in den Häusern eingesperrt.
—–Was hilft es, wenn wir da Proteste leiern,
—–ich muss jetzt weg, ich will jetzt Ostern feiern.
Der Klimawandel bringt uns heiße Zeiten,
die Arktis schmilzt, der Meeresspiegel schwillt,
die Wälder sterben ob der Trockenheiten,
Orkane droh’n, die Warnsirene schrillt.
——Wen stört’s, wenn Inseln irgendwo versinken,
——ich muss jetzt weg, ich geh jetzt einen trinken.
Die Ukraine taumelt ins Verderben,
von Bomben und Raketen demoliert,
die Menschen flüchten, frieren oder sterben,
nur weil der böse Nachbar danach giert.
——Was kümmert’s mich, warum die dort erfrieren,
——ich muss jetzt weg, ich will mich amüsieren.
Wer Freiheit ruft, zählt zu den Terroristen,
wer Frauenrechte fordert, kommt in Haft.
Noch haben im Iran die Islamisten
die Todesstrafe längst nicht abgeschafft..
—–Wer weiß, was wirklich wahr ist an dem Ganzen.
—–Ich muss jetzt weg, mit meiner Freundin tanzen.
Seit Despotismus die Türkei gestaltet,
sind Recht und Meinungsfreiheit abgeschafft.
Justiz und Presse wurden gleichgeschaltet,
wer kritisch redet, landet in der Haft.
—–Na und, was kann mir diese Meldung nutzen,
—–ich muss jetzt weg und mein Motorrad putzen.
So mancher Flüchtling ist bereits ertrunken,
wer ankommt, lebt nur allzu oft versteckt,
aus Heimen fliegen Flammen oder Funken,
er wird gejagt, beleidigt und verschreckt.
—–Was soll denn diese Heftigkeit und Drastik ?
—–Ich muss jetzt weg zu meiner Sportgymnastik.
Seit Religion und Fanatismus blühen,
da gilt ein Attentat als gottgewollt,
da lässt man Kinder auf das Schlachtfeld ziehen,
wo sie von Angst und Grauen überrollt.
—–Was weiß denn ich, wer alles dort im Kampf fiel,
—–ich muss jetzt weg, mein Fußballclub hat Heimspiel.
Ein jeder Vierte hat nicht satt zu kochen,
Millionen sterben heut’ den Hungertod.
Die Kinder sehen aus wie Haut und Knochen
und schlagen sich um eine Scheibe Brot.
—–Das Beste ist, das alles zu vergessen,
—–ich muss jetzt weg, ich muss jetzt erst was essen.
Der Regen fällt in ungeheuren Massen,
die Wasserfluten toben durch die Schlucht.
Der Schutt liegt tonnenweise in den Gassen.
Wer einst dort lebte, ist jetzt auf der Flucht.
—–Was scheren mich am Friedhofstor die Särge,
—–ich muss jetzt weg, ich wohn doch auf dem Berge.
Die Rechtsextremen steh’n auf vielen Plätzen,
für sie soll der Faschismus neu entsteh’n,
sie drohen, lügen, pöbeln oder hetzen,
ihr Deutsches Reich soll nie zu Ende geh’n.
—–Wer achtet schon auf diese Geisteskranken,
—–ich muss jetzt weg, ich muss noch rasch mal tanken.
Der Wohnungsmarkt lässt Investoren strahlen:
Die Mieterhöhung kommt mit Sicherheit.
So mancher kann den Preis nicht mehr bezahlen
und landet in der Obdachlosigkeit.
—–Ich hab ein Haus, mich kann das nicht erschüttern,
—–ich muss jetzt weg und meinen Dackel füttern.
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