Können Sie nicht kennen. Ich auch nicht. Es sollte noch sechs Jahre dauern, bis ich auffe Welt kam. Die meisten Iraner*innen kennen ihn auch nicht, obwohl er einer von ihnen war, nicht der Schlechteste. Katajun Amirpur, die ein neues Buch veröffentlicht hat, erinnert in einem Textauszug in den Blättern an ihn: “Iran und die Religion: 70 Jahre Putsch gegen Mossadegh”. Eine nicht seltene Ironie der Geschichte: je bekloppter das Regime, umso vernünftiger werden die Beherrschten. Mit dem iranischen Mullahregime kann da in unserem Kulturraum wohl nur der Kardinal in Köln mithalten.
In den USA könnten ausgerechnet die von Trump ernannten überreaktionären Obersten Richter das Weibsvolk so gegen sich aufbringen, dass sie seine Wiederwahl versauen.
Macht das Hoffnung für Saudi-Arabien? Eher nicht, die ökonomischen Verhältnisse sind anders. Der auch dort bestehende gelangweilte Jugendüberhang ist weit besser gepolstert. In der dort praktizierten Sklavenhaltergesellschaft – arbeiten müssen nur die Migrant*inn*en aus Ägypten oder Fernost – führt zu gut gepolsterten Privilegien für die Staatsbürger (Frauen müssen dort noch aufholen, tun das aber schon).
Der Iran wäre im Nu ein ökonomischer und intellektueller Riese, mitsamt seiner global verteilten Exilgemeinde. Gerade darum werden ihn die Geostrategen der Grossmächte niemals in Ruhe lassen – ganz wie den Man Of The Year 1951.
Gegenteil von Schwurbeln: evidenzbasierte Wissenschaft
Oft habe ich ihn samstagsmorgens im DLF gehört, meistens, wenn Jürgen Zurheide moderierte: Gerd Antes zieht “Eine andere Corona-Bilanz: ‘Das Chaos ist unbegreiflich’ – Ist Corona vorbei? Ja, sagt die Politik und blockt eine Fehleranalyse kategorisch ab. Nein, sie ist höchst dringlich – als Vorbereitung auf die nächste Seuche, sagen kritische Wissenschaftler:innen wie der Freiburger Medizinstatistiker Gerd Antes.” in der Kontext-Wochenzeitung.
Unbegreiflich? Da widerspreche ich dem Statistiker. Vor dem amtierenden Bundesgesundheitsminister haben wir hier ebenso gewarnt, wie vor seinem Vorgänger. Den jetzigen Amtsinhaber hat sich der Bundeskanzler von den Medien – wie so vieles – aufzwingen lassen. Wievieler Beweise bedarf es noch, dass das nie eine gute Idee ist? Selbst in Genossenkreisen und bei wichtigeren Regierungsämtern wird die personelle Urteilskraft von Olaf angezweifelt.
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