Das real existierende kapitalistische System ist und macht krank
mit Update nachmittags: “BMI”-Schwachsinn
Andreas von Westphalen/telepolis: “Deutschland: Land mit posttraumatischer Belastungsstörung – Corona, Krieg, Inflation, Klimawandel: Die Dauerkrisen hinterlassen tiefe Spuren in der psychischen Gesundheit der Menschen. Der Grad der Erschöpfung beunruhigt.” Das ist vom Autor gut beobachtet. Alle von ihm genannten Krisen sind nicht Ursache sondern symptomatische Verstärker – und selbst integrierter Teil des herrschenden ökonomischen Systems.
Es wäre ein heisses Thema demokratischer Politik. Wenn es die gibt. Haben Sie sie irgendwo gesehen?
Und seien Sie unbesorgt um mich. Ich bin gesund, denn ich bin ja Rentner. Und mit 59 ausgestiegen bevor ich erkrankte. Das ist der Mehrheit nicht vergönnt. Scannen Sie mal Ihre Gespräche im Freundes- und Bekanntenkreis. Sie werden immer therapeutischer. Denn Termine bei professionellen Therapeut*inn*en gibts ja nicht. Und es sind nicht die traumatisierten Flüchtlinge, die Ihnen die wegnehmen. Sondern die Privatpatient*inn*en.
Update: BMI-Schwachsinn
Wenn Ihr Arzt sich Sorgen wegen Ihres BMI (“Body Mass Index”) macht, sollten Sie ihn wechseln. Denn er interessiert sich gar nicht für Sie. Er nimmt nur Tabellen, und legt sie an Sie an. Dabei sind Sie was Besonderes. Wie jeder Mensch. Jeder Körper. Jeder Stoffwechsel. Wir Rheinländer*innen wissen das: “Jede’ Jeck’ is’ anders!”
Freundlicherweise hat sich das mittlerweile noch nicht zur Weltgesundheitsorganisation und zum deutschen Bundesgesundheitsministerium, aber immerhin schon zur American Medical Association, die zwar nicht amerikanisch, aber US-amerikanisch ist, rumgesprochen. Das macht Hoffnung, denn da dürfte reale Macht dahinter stehen. Die FAZ berichtet in ihrem Wissenschaftsteil, und mauert das digital ein. Aber Extradienst-Leser*innen wissen, dass mich das nicht aufhalten kann. Hier gehts zum Original (in der FAZ nicht verlinkt).
Der BMI ist rassistischer und sexistischer Unsinn. Er wurde vor 200 Jahren ausschließlich für statistische Zwecke, keineswegs für diagnostische oder gar therapeutische, erfunden. Dass er heute so fetischisiert wird, ist, wie alle Rankings und Tabellen, die Sportifizierung von Gesellschaft und Politik, medienökonomisch getrieben, und weitgehend frei von wissenschaftlichen Anteilen. Vereinfacher*innen, Volkserzieher*innen und Genussfeind*inn*e*n aller Fachrichtungen lieben ihn. Unterwerfen Sie sich ihnen nicht. Ihr Leben wird dadurch schlechter, nicht besser.
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