Da bin ich wohl dabei
Dirk Ziems/bruchstuecke schreibt über Tiefeninterviews, an denen er mitgewirkt hat: “Privater Rückzug, mediale Fluchten, vage Hoffnung”. Ich war nicht dabei, erkenne mich aber wieder. Sie vielleicht auch? Zu erkennen ist, was angeblich – ich lese das Zeug nicht – der Spiegel lautstark beklagt, und diverse Bundesminister sowieso: Kriegsmüdigkeit. Davon sollen ja sogar die Ukrainer*innen zunehmend befallen sein.
Ist das nicht undankbar? “Wir” schütten die regelrecht mit modernen und teuren Waffen und Rüstungsgütern zu. Und “die” wollen nicht mehr für “unsere Freiheit” sterben? Wie konnte es nur so weit kommen?
Suffering majority in failed state
Eine andere – ähnlich leidende – Mehrheit sieht Leon Gerleit/telepolis in unser aller Führungsmacht, woran sich die Despot*inn*en und Atomwaffenanwärter dieser Welt gewiss zu delektieren wissen, weil es so gut beobachtet ist. Es hat weder mit Israel/Palästina und noch weniger mit der Ukraine zu tun: “Zerfall der USA: State of Disunity – Historische Spaltung wird von der Regierung in Washington genutzt. Die zentrale Macht schwindet. Warum von einem neuen Bürgerkrieg gemunkelt wird.”
Ein zentraler Satz von o.g. Ziems ist: “Während in der Merkel-Ära der Anschein gewahrt blieb, dass einzelne Krisen in einer Sukzession nach einiger Zeit wenn nicht gelöst, so doch zumindest beruhigt und befriedet wurden, macht sich aktuell der Eindruck breit, dass sich die Krisen aufstapeln, wechselseitig verstärken und in Eskalationskaskaden miteinander vernetzen.”
Diese Analyse ist an die Bundesregierung und die sie stellenden Parteien zu richten. Dieser Satz erklärt ihnen ihr Scheitern in der Vertrauensfrage, die sie unweigerlich ihren Wähler*inne*n wieder werden stellen müssen. Wer wird noch antworten?
Die unter Ziems’ Text genannte Studie der Otto Brenner Stiftung hatten wir hier.
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