Beueler-Extradienst

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Die Serie zum Meister

Im deutschen Profifussball der Männer sieht alles nach dem ersten und letzten Meistertitel für Bayermonsanto Leverkusen aus. Wenn der Bayer-Konzern zerlegt wird, weil die verlorenen Monsanto-Prozesse in den USA – ein erstaunlich gut funktionierendes Justizsystem – die Profitrate weit über die Schmerzgrenze der Aktionäre schmälern, dann könnte es Bayer Leverkusen in Kürze ergehen, wie es Bayer Uerdingen schon 1995 ergangen ist. Wie kommichdrauf?

Verschwörungstheorien

Die ARD versendete am Wochenende eine Serie mit dem Titel Die Saat – Tödliche Macht – Auf eine dramatische Vermisstensuche begibt sich Heino Ferch als Kripobeamter in privater Auslandsmission: Um seinen Neffen, einen von Jonathan Berlin gespielten Umweltaktivisten, auf der Polarinsel Spitzbergen zu finden, nimmt er keine Rücksicht auf das eigene Leben. An seiner Seite versucht Ingrid Bolsø Berdal als norwegische Polizistin, durch die Rettung des Verschwundenen eigene Traumata zu überwinden. Beide ahnen nicht, welchen skrupellosen Mächten und Akteuren sie in die Quere kommen.” Halbes Jahr mediathekverfügbar.

Diese selbstverständlich mit der Wirklichkeit nichts zu tun habende Fiktion konstruiert die Fantasie eines deutschen Konzerns, der die Monopolherrschaft über die Welternährung an sich reissen will, und bereit ist, dafür im Sinne des Wortes über Leichen zu gehen. Und die EU-Politiker*innen funktionieren eben genau so, wie sich die Menschen an Kneipentresen und Stammtischen sie sich vorstellen: wie Angestellte und Agenten der Konzerne. Wie mag Headautor und Kreator der Serie Christian Jeltsch, fast so alt wie ich, nur darauf gekommen sein? Hier eine ausführliche Besprechung von Heike Hupertz, die auch viel für die FAZ (!) schreibt, bei epd-Medien.

Ich habs gesehen. Und spannender als der Tatort war es zweifellos. Brillant mal wieder Rainer Bock, der schon dem “König von Köln” ein weit menschlicheres Gesicht gab, als der in der Wirklichkeit hatte. Dieses Mal ist er aber wirklich ein so fieser Möpp, dass ich ihn gerne erschossen hätte. Nun, vielleicht erwischt es ihn, wenn eine Fortsetzungsstaffel produziert wird. Denn diese Geschichte ist noch nicht zuende.

Oder doch lieber ein gutes Buch?

Als Alternativprogramm empfehle ich Ihnen ein gutes Buch (zum gleichen Thema, aber nicht Fiktion, sondern Praxis): Vincent Klink: Tagebuch 2018-2024 mit vielen Rezepten. Reservieren Sie und fahren Sie hin – es lohnt sich. Und grüssen Sie ihn herzlich. Einer der feinsten Kerle, die ich kenne. Obwohl der Schwabe ist …

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

2 Kommentare

  1. Roland Appel

    …obwohl der Schwabe ist…! Sag mal, was hast Du gegen Schwaben – ich bin Halbschwabe mit doppelter Staatsbürgerschaft – Köln und Ba-Wü! …Ruhrgebietsgewächs….und das mir, wo VfB-Star Guerassie von 2016 – 2019 beim FC gespielt hat und da wohl keiner sein Talent erkannt hat….dabei will ich Dir doch nur beispringen: Also:
    DIE SAAT – sehenswert. Überrascht hat er mich nicht, eher ein bisschen deprimiert. Allerdings fragte ich mich, nachdem ich den Film gesehen hatte, ob solche Filme nur deshalb gedreht werden, damit die Zuschauer am Ende nicht mehr überrascht über die Wirklichkeit sind. Sozusagen marxistisch gesehen, – die Vorbeugung, dass es gar nicht erst zur vorrevolutionären Situation kommen kann.

  2. Karin Knöbelspies

    Danke Roland! Mir als Oberschwäbin fehlten erst einmal die Worte angesichts von Martins Schwabenbashing. Aber was soll’s, wir können ja sowieso alles. Kurze Anmerkung: Lat Wikipedia ist Vincent Klink im hessischen Gießen zur Welt gekommen…..

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