Kennen Sie Incels? Persönlich auf jeden Fall, Sie wissen es nur nicht. Aber als Begriff, und als Politikfaktor, werden die meisten noch keine Vorstellung davon haben. Für das weibliche Gegenstück gibt es den lieblichen Begriff “Jungfrau”. Sie bleiben (und leiden darunter) weitgehend unbeachtet von den Mitmenschen. Männer dagegen kämpfen umso aggressiver um Beachtung. In Argentinien haben sie jüngst eine Präsidentenwahl (Milei) gegen den bösen Feminismus gewonnen. Und schicken sich auch in den USA mit Trump wieder dazu an.
Was kann die von diesen Aggressoren bedrohte Mehrheit dagegen tun? Zum meiner eigenen Überraschung wehrt sie sich in unserem Land gegenwärtig gut sichtbar auf der Strasse. Die Gegenwehr der bedrohten Frauen ist feministisches Engagement – das nimmt zwar zu, ist aber auf gesellschaftliche Bündnisse angewiesen. An Wahlen teilnehmen wäre zusätzlich keine ganz schlechte Idee, um schwere Unfälle wie in Argentinien oder mit Trump zu vermeiden.
Martin Sonneborn hat die ihm drohende Gefahr jedenfalls schnell erkannt. Schon bei der letzten EU-Wahl überwältigte ihn eine Welle politischer Zuneigung und zwang ihm – für wenige Tage – einen zusätzlichen Fraktionskollegen auf, den damaligen Kabarettisten Nico Semsrott. Es erfolgte offenbar eine spontane Abstossungsreaktion, die Semsrott zur Flucht zur Grünen-Fraktion veranlasst haben muss.
Zur EU-Wahl am 9.6. drohen weit schlimmere Folgen. “Die Partei” Sonneborns könnte von einer Übermacht weiterer Abgeordneter überwältigt werden, die Sonneborn entmachten, oder mindestens seine Kreise stören. Was kann er tun? Meiner Meinung nach hat er selbst dazu die beste aller Ideen gehabt, und sie bereits umgesetzt: Frauen abschrecken. Hier der Auszug in der Berliner Zeitung: “Exklusiver Vorabdruck von Sonneborns Buch: ‘Frau von der Leyen: Ich möchte Ihre Handynummer!’ – Am 8. Februar erscheint ‘Herr Sonneborn bleibt in Brüssel’, das neue Buch von Martin Sonneborn, dem Vorsitzenden von der Partei die Partei. Wir haben einen ersten Auszug.” Jetzt mnüsste Markus Kompa/telepolis mit einer begleitenden Kampagne nachziehen …
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