Sind die Russen die neuen Aliens? – Über ukrainische psyops, das “Havanna-Syndrom” und westliche Verschwörungstheoriebereitschaft

Nach dem Terroranschlag auf die Crocus City Hall im Moskauer Umland berichtete die Times von ukrainischen „psyops“, um Nationalitätenkonflikte in Russland zu schüren. Zuständig: die ukrainischen Krieger gegen Desinformation. Ihr erklärtes Ziel ist die Schwächung Russlands. So erfährt man folgendes (hinter paywall):

„For Ukraine, this tension between Russia’s Slavic and non-Slavic ethnicities is “fertile ground” in which to exploit divisions and distrust among the Russian public, Andriy Kovalenko, head of Ukraine’s Centre for Countering Disinformation (CCD), said.”

Übersetzung

Für die Ukraine ist diese Spannung zwischen Russlands slawischer und nichtslawischer Ethnie ein „fruchtbarer Boden“, um Spaltungen und Misstrauen in der russischen Öffentlichkeit auszunutzen“, sagte der Leiter des ukrainischen Zentrums zum Kampf gegen Desinformation, Andriy Kowalenko.

Wo haben diese Ukrainer das nur gelernt?

Folgt man westlicher Propaganda, so sind es immer die Russen, die innere Probleme oder Spannungen nutzen bzw. hochjazzen, um westliche Demokratien zu schwächen. Wir sind gerade wieder besonders gefährdet, ist zu hören, denn die Wahl zum Europäischen Parlament steht bevor. Da werden sie sich sicher wieder vergreifen wollen …. Wenn die Ukrainer sich einmischen, hat die Times kein Problem damit. Sie hilft sogar bei der öffentlichen Prahlerei darüber.

Anmerkung: Mir ist nicht klar, warum bestimmte Ukrainer die seltsame Neigung verspüren, Schandtaten wie die gezielte Ermordung von Landsleuten bzw. von Russen auszuplappern, aber gleichzeitig hochbeleidigt sind, wenn sie verdächtigt werden, auch hinter weiteren Terrorangriffen zu stecken. Man nehme nur den Abschuss eines Flugzeugs mit auszutauschenden Kriegsgefangenen, die versuchte Sprengung der Kertsch-Brücke, die gelungene Sprengung des Staudamms von Nowa Kachowka, den misslungenen Angriff auf das Kernkraftwerk Saporischschja …

Im konkreten Fall lancierten besagte ukrainische Kämpfer gegen Desinformation nach dem Terrorattentat in der Crocus City Hall sofort eine Solidaritätsaktion mit den Terroristen. Auf Telegram. Schließlich waren die Täter Tadschiken, also keine Russen. Als dann auch noch die Nachricht die Runde machte, dass einem der Mörder im Zuge der Verhaftung ein Ohr abgeschnitten worden sein soll von einem Tschetschenen, legten sie gleich noch einmal nach, diesmal, um Russen gegen Tschetschenen auszuspielen. Nicht aus Menschenrechtsgründen, wohlgemerkt. Sondern, wie Herr Kowalenko erklärte, um den „fruchtbaren Boden“ Russlands zu beackern.

Ungewollt erzählt dieser Times-Artikel auch etwas über den Terrorakt gegen die Konzertbesucher der Crocus City Hall. Im ganzen Artikel gibt es keinen Hinweis darauf, dass dieser Terrorakt unbedingt zu verurteilen ist. Er hat stattgefunden. Er wird für eine geheimdienstliche Operation ausgeschlachtet. Punkt. Da mich allerdings gerade eine Rechercheverbund von 60 Minutes, Insider und Spiegel auf verschwörungstheoretisches Denken trainierte (dazu ein paar Zeilen später), erzähle ich die folgende Geschichte:

Es waren einmal zwei oder mehr Geheimdienste, die warnten am 7. März 2024 öffentlich davor, dass in Moskau in den kommenden 48 Stunden ein Terroranschlag stattfinden könnte. Massenveranstaltungen einschließlich Konzerte sollten gemieden werden. Russland erfuhr auch nicht sehr viel mehr. Am Tag der Warnung ließ sich ein mutmaßlicher Attentäter in der Konzerthalle fotografieren. Die 48 Stunden verstrichen, nichts passierte. Am 9. März trat der russische Superstar Schaman auf, die Sicherheitsmaßnahmen sollen hoch gewesen sein. Schaman, ein begnadeter Künstler, hat übrigens zum Gedenken an den Terroranschlag ein Lied geschrieben, zu hören auf Youtube mit englischen Untertiteln.

Dann folgte die russische Präsidentenwahl, unbehelligt, und wieder ein paar Tage später die öffentliche Feier anlässlich des 10. Jahrestages der Annexion der Krim auf dem Roten Platz. Über diese Feier redet niemand, obwohl sie in Kiew (und nicht nur dort) mindestens zu Bluthochdruck geführt haben muss. Wer hört gern, dass die Krim immer russisch war und immer russisch bleiben wird? Drei Tage später kam es zum Terroranschlag in der Crokus City Hall, den vier gekaufte tadschikische Söldner für rund 2500 Dollar pro Nase (Vorkasse) erledigten, und die sich dann vom Anschlagsort entfernten in Richtung Ukraine, statt sich als Märtyrer zu den vielen Jungfrauen im Paradies zu verflüchtigen.

Bei ihrer äußerst brutalen Verhaftung (in Videos festgehalten) zeigten sie sich als die jämmerlichen Feiglinge, die sie schon immer waren: keine strahlenden Gotteskrieger mit „cojones“ in der Hose, sondern greinendes Geschmeiß, das auf arglose Menschen, Männer, Frauen, Kinder wahllos schießt und Brandsätze zündet, weil die Waffe die Männlichkeit ersetzt. Einer der vier flüchtete sich auf einen Baum, der gefällt werden musste, um seiner habhaft zu werden. Die schwerbewaffneten Verfolger mit Hunden hatten ihm gehörig Angst gemacht. 55 Minuten nach der Bluttat in der Konzerthalle wussten die USA bereits, wer es war (IS-K), bzw. wer auf keinen Fall dahintersteckte (Ukraine). In Kiew wusste man auch sofort, wer der Täter war: der russische Geheimdienst – im Auftrag Putins.

Was für ein erbärmlicher Typ

Dann geschah die nächste Merkwürdigkeit: Öffentlich wurde Putin vom Westen heruntergeputzt. Der hätte die westlichen Warnungen nicht ernst genommen, seine Landsleute nicht beschützt, sich sogar öffentlich abfällig geäußert. Was für ein erbärmlicher Typ. So verfuhr man kommunikativ weder nach dem Terroranschlag auf das Bataclan noch im Fall des 7. Oktober in Israel. Nur gegenüber Russland machte man es so, siehe auch ARD-Brennpunkt zum Thema. Seither ist allerdings klar, dass der IS-K, der wiederum von gewissen Kreisen verdächtigt wird, bei der CIA in Lohn und Brot zu stehen, ein Rekrutierungsproblem hat: Männer, die Märtyrer werden wollen, sind nicht auf dem Markt zu haben. Jedenfalls nicht auf dem Markt, auf dem die Drahtzieher dieses Anschlags suchten. Selbst radikale Islamisten kleben am Leben, wer hätte das gedacht?

Aber nun zur anderen Verschwörungserzählung: Sie geht wie folgt:

Es war einmal ein zugewanderter Russe, der fuhr in den USA mit viel zu hoher Geschwindigkeit, wurde erwischt, aber versuchte, sich der polizeilichen Festnahme zu entziehen. Er wurde gestellt. Im Auto fand man Kontoauszüge, einen russischen Pass, und ein Gerät, um GPS-Daten zu löschen. 80 Stunden lang wurde er vom FBI verhört. War er ein Spion? Schließlich verbüßte besagter Russe eine Gefängnisstrafe wegen Fahrens mit überhöhter Geschwindigkeit und Fahrerflucht. Während er im Gefängnis saß, erlitt die ihn damals verhörende FBI-Agentin einen merkwürdigen körperlichen Vorfall. Sie fühlte sich attackiert. Die Symptome entsprachen dem des „Havanna-Syndroms“, das vor Jahren zuerst unter US-Botschaftspersonal auf Kuba registriert worden war.

Der Recherche-Verbund fand noch mehr Menschen mit vergleichbaren Symptomen und einen überzeugten ehemaligen Ermittler des Pentagon. Der glaubt mit großer Inbrunst, dahinter stecken die Russen und ist inzwischen zum Unternehmer geworden. Er unterstützt Betroffene, die allesamt auch von ihren Dienstherren unterstützt werden. Denn sie sind keine Simulanten. Sie leiden. Nur woran? Der Rechercheverbund fand einen russisch-stämmigen Ex-Mitarbeiter von Bellingcat, der angeblich weiß, zu welcher Truppe der damals in den USA verhaftete Russe gehörte: Zur Spezialeinheit des russischen militärischen Geheimdienstes, die mordet (nicht sehr erfolgreich, siehe Skripal, siehe Nawalny), aber höchst erfolgreich verschiedenste Menschen mit nicht-tödlichen Methoden terrorisiert.

Mit einer neuen Waffe.

Warum geben die US-Geheimdienste das nicht zu? Auch diese Antwort wurde bei 60 Minutes schnell gefunden: Sie wollen der Gefahr nicht ins Auge blicken, dass Russland eine Waffe hat, mit der es so terrorisieren kann. Alles klar?

Besagter rasender Russe wurde übrigens aus dem US-Gefängnis entlassen, ging wieder zurück nach Russland, obwohl ihn das FBI gewarnt hätte, dass ihm nach so vielen Stunden FBI-Verhör dort nichts Gutes bevorstehe, aber der Mann wollte nicht hören. 2023 fiel er im Ukraine-Krieg (eingeblendetes Todeszertifikat). Vertuschung oder Entsorgung, fragte der besorgte US-Moderator von 60 Minutes. Gute Frage. Sehr wahrscheinlich Entsorgung, lautete die Antwort. Da sieht man wieder, was Florence Gaub schon 2022 im deutschen Fernsehen verkündete: Die Russen sehen nur europäisch aus, sind aber kulturell betrachtet keine. Sie haben auch ein anderes Verhältnis zum Tod. Gaub erntete zwar damals einen Shitstorm, wurde dann aber zur Beraterin des Generalsekretariats des Rates der EU und auch bei einem Mitglied der Europäischen Kommission. Inzwischen arbeitet sie in leitender Stellung beim Nato-Verteidigungsinstitut in Rom. Was kann da noch schiefgehen?

Sind also die Russen die neuen Aliens, die sich wahllos Opfer greifen, sie malträtieren und terrorisieren?

Bei 60 Minutes wird auch erzählt, dass ein Anschlag auf dem Nato-Gipfel von Vilnius stattgefunden haben soll. Wieso fragt man sich, trifft es immer Herrn und Frau Niemand, niemals einen der Großkopferten, die sich dort versammelten. Was sind das für russische Blindgänger? Oder ist der tattrige Biden am Ende doch ein Opfer dieser russischen Geheimwaffe, was die USA sorgsam zu verbergen suchen?

Denn das bei Biden im Kopf nicht alles in Ordnung ist, und er zur Vergesslichkeit neigt, hat er amtlich bestätigt bekommen – als Teil der Erklärung, warum sein illegaler Umgang mit Geheimdokumenten nicht strafrechtlich verfolgt werden wird. In seinem Zustand, und der soll schon 2017 geherrscht haben, kann man ihm gerichtsfest keinen Vorsatz nachweisen. So jedenfalls lautete der Befund des Sonderermittlers, den er auch gegenüber dem US-Kongress unter Eid verteidigte. Dieser Befund gefällt zwar Biden nicht, aber man kann nicht beides haben – keine Anklage und ein gutes Gedächtnis.

Dann erinnerte ich mich an den Film „Männer, die auf Ziegen starren“, der von Rechercheergebnissen des britischen Journalisten Ron Johnson inspiriert wurde. Danach soll es diese Spezialeinheit in den USA gegeben haben, die mit der Kraft ihrer Gedanken versuchte, Ziegen zu töten, bzw. den General, der glaubte, wenn er sich nur richtig konzentriere, könnte er durch Wände gehen. Wenn die USA so etwas erforschten, dann waren die Sowjets damals gewiss auch auf diesem Gebiet unterwegs. Oder? Hatten die nicht sogar ein Medium, das Löffel verbiegen konnte? Ach nein, das war Uri Geller. War nicht im Jahr 2023 zu hören, Russland hätte eine Waffe entwickelt, die „nach neuen physikalischen Prinzipien“ funktioniere? Da haben wirs! Nicht den Atomkrieg müssen wir fürchten. Auch nicht die russischen Hyperschallwaffen. Das wirkliche russische Teufelszeug ist nicht tödlich – es zermatscht einem nur die Birne und versaut das ganze Leben. Also etwa so wie westliche Propaganda.

Wen schert es dann noch, dass ein US-Untersuchungsbericht 2018 zum Havanna-Syndrom zum Ergebnis kam, dass es keine Energiequelle gibt, die gleichzeitig die aufgenommenen Geräusche und die berichteten Symptome erklärt. Wir aber sollen exakt das glauben, und der Recherche-Verbund hat sich alle Mühe gegeben, damit wir das glauben: Sie fanden angeblich neue Spuren, die nach Moskau führen, zu den russischen Aliens, weg von den Zikaden auf Kuba, die als Geräuschkulisse identifiziert wurden, die viele Opfer des Havanna-Syndroms zumindest auf der Insel hörten und auch festhielten. Aber es gab doch gar keine Zikaden in Frankfurt/ Main, wo nach neueren Recherchen der erste Fall des „Havanna-Syndroms“ 2014 aufgetreten sein soll. Merke: 2014. Das war das Jahr des Putsches in der Ukraine, das Jahr der Krim-Annexion, das Jahr, in dem sich das böse Gesicht Russlands erstmals ganz unverhüllt zeigte.

Ja, es soll auch ein 14jähriges Mädchen mit Essstörungen gegeben haben, die im Internet auf eine Transgenderperson stieß, die berichtete, er/sie hätte Essstörungen gehabt, die sich erst nach einer Geschlechtsumwandlung gaben. Prompt lief das Mädchen zur Beratung, um sich nun auch umbauen zu lassen. Nach exakt 9 Minuten hielt sie das Rezept für die Einnahme von Männlichkeitshormonen in der Hand. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Ähnlich erging es der Gemeinschaft der sogenannten „ausgesuchten Zielpersonen“ (targeted individuals – TI), über die Vice berichtete und die sich in ihrer Not an den US-Präsidenten Obama wandten, damals folgenlos. Und dennoch: Es brauchte jahrelange Recherchen, um nun das „Havanna-Syndrom“ im Jahr 2014 in Deutschland (zikadenfrei) zu verorten und ergo die volle Dimension des russischen Terrorismus zu erfassen – wie soll man dann die Schlacht gegen dieses Böse gewinnen? Denn anders als die „TI“ sind diesmal die Opfer im diplomatischen Dienst bzw. im US- Sicherheitsapparat beschäftigt. Es sind also spezielle „TI“, glaubwürdigere, solche auf politisch sensiblen Posten.

Womöglich steht im nächsten UFO-Bericht an den Kongress, dass die Russen einen Weg gefunden haben, mit diesen seltsam fliegenden Erscheinungen zu kommunizieren. Denn die tauchen sehr häufig exakt dort auf, wo US-Atomwaffen lagern und bewegen sich in einer Art und Weise, die allen bekannten Gesetzen der Physik widerspricht. Haben sich die Aliens womöglich mit den Russen verschworen, am Ende gar Technologietransfer betrieben? Das wäre doch der ultimative Super-Erkenntnisgewinn von Bellingcat & Co.. Freie Welt aufgepasst! Die Aliens sind unter uns. Sie haben russische Pässe.

Aber so weit sind wir noch nicht.

Meine bescheidenen Hinweise an den Spiegel als Teil des Rechercheverbundes lauten, sich auch mit den folgenden Fragen zu befassen: Warum haben die Russen keinen mRNA-Impfstoff entwickelt, sondern ihr lächerliches „Sputnik“, einen Vektorimpfstoff, zusammengebastelt? Stecken die womöglich hinter dem misslungenen mRNA-Zeugs, um uns fertigzumachen? Waren die je in der Nähe von Biontech an der Goldgrube? Oder haben die gar die Produktion sabotiert, Verschmutzungen eingebracht? Haben sie womöglich die Behauptung des Pfizer-CEO damals auf Twitter gefälscht, der seinem Produkt 100prozentige Effizienz bescheinigte? Führt die pandemische Spur womöglich weder nach Wuhan noch in die USA, sondern stracks in ein geheimes russisches Labor oder zum Pangolin, von Russland heimlich angesiedelt? Haben die vielleicht „Kompromat“ gegen den liebenswerten Philantropen Bill Gates in der Hand, weil die Spezialeinheit des russischen militärischen Geheimdienstes die Daten von Epstein hackte? Oder Gates Ex-Frau unter Drogen gesetzt, so dass sie Unanständiges suggerierte?

Verfügt Putins Spezialtruppe womöglich schon über Mittel der Gedankenkontrolle, mit denen Davos einmal im Jahr verseucht wird? Es ist doch auffällig, dass Putin dort nur einmal auftauchte und dann nie wieder. Hat er damals womöglich die nötige Elektronik höchst persönlich installiert? Die Briten zeigen uns, wie die richtige Geisteshaltung auszusehen hat: Für den MI 6 zu arbeiten ist spannender als jeder James Bond-Film: Es gibt da Dinge, „coolste Sachen.., die dich umhauen werden“. Aber: „Man muss drin sein, um es zu sehen.“ Zu den „coolsten Dingen“ des MI 6 der Vergangenheit, noch unter Christopher Steele als passioniertem, aber etwas glücklosem Leiter der Russlandabteilung, zählten einst künstliche Steine in Moskau (2006), die als geheime elektronische Empfangsanlagen zur Informationsübermittlung funktionierten. Moskau mockierte sich, denn gefakte Steine gehörten schon in den 80er Jahren zum Spionagehandwerk der Briten und Amerikaner in Moskau. Die Briten bestritten selbstverständlich alles, Steele wechselte später in die freie Wirtschaft und noch später (2012) wurde zugegeben, dass die ganze Sache sehr ärgerlich war für die Dienste Ihrer Majestät.

Aber zu diesem Zeitpunkt waren die Arbeitsbeziehungen zwischen den Diensten schon längst nicht mehr reparabel, nicht nach all den Jahren von Spionage und Gegenspionage im Kalten Krieg. Kilby, Ames, sie haben sehr viel Schaden angerichtet. Noch 2015 fragte man sich in den USA (siehe Smithonianmag), ob Ames der einzige russische Top-Spion in den Reihen der CIA gewesen wäre.

So wird man paranoid, aber das gehört offenbar zum Berufsrisiko.

Schließlich gründet sich die ganze Herkunft der britischen Geheimdienste auf eine Verschwörungstheorie, wonach Großbritannien vor dem ersten Weltkrieg förmlich von deutschen Spionen überschwemmt war. Sie entsprang dem Hirn eines britisch-französischen Schriftstellers und fand 1905 mit Hilfe der Daily Mail eine höchst aufnahmebereite Leserschaft. Die mutmaßlichen Spione konzentrierten sich (nach Rücksprache mit der Vertriebsabteilung), praktischerweise genau dort, wo die damalige Leserschaft der Daily Mail wohnte, und diese erkannte bereitwillig die beschriebenen hochverdächtigen Signale.

Aus heutiger Sicht würde es zur Gründung der britischen Geheimdienste gar nicht mehr kommen, denn im März 2024 war in der Daily Mail zu lesen, was CIA und MI 6 von den deutschen Kollegen halten und im weitesten Sinn von unserem Land: Arrogant, bürokratisch, total inkompetent, nutzlos.

Vor einem solche Volk muss man sich nicht mehr fürchten und auch nicht mit Schaudern auf den eigenen Niedergang als Weltmacht blicken. Aber, wie sagte der traurig blickende Mulder in den X-Files immer so schön:

Die Wahrheit ist irgendwo da draußen….

Dieser Beitrag ist eine Übernahme aus dem Blog der Autorin, mit ihrer freundlichen Genehmigung.

Über Petra Erler / Gastautorin:

Petra Erler: "Ostdeutsche, nationale, europäische und internationale Politikerfahrungen, publizistisch tätig, mehrsprachig, faktenorientiert, unvoreingenommen." Ihren Blog "Nachrichten einer Leuchtturmwärterin" finden sie bei Substack. Ihre Beiträge im Extradienst sind Übernahmen mit ihrer freundlichen Genehmigung.