Es ist wieder so weit: ab 7 Uhr morgens röhren die Höllenmaschinen des Gartenbaus, vor allem die Kettensägen. Denn ab dem 1. März sind sie zum Schweigen gezwungen. Lange vor Javier Milei, dem rechtsradikalen argentinischen Präsidenten, ist die Kettensäge ein Projektionsobjekt von Männern, die meinen zu kleine Schwänze zu haben. Der unsterbliche Christoph Schlingensief hatte ihnen ein Denkmal gesetzt, Was nur noch wenige Verschworene wissen: der Kerl hat auch die einzige wirklich spannende und guckbare TV-Talkshow veranstaltet. Eine sehr gute Freundin, die im August ihre beste Freundin heiraten wird, hat sie mitorganisiert. Aber ich schweife ab.
Die Männer mit den Kettensägen sind so bewusstlos – oder von brutalen Arbeitgebern genötigt – dass sie gar nicht daran denken, welchen Hass von zahllosen Anwohner*inne*n sie beim morgendlichen Ausüben ihres brutalen Handwerks auf sich ziehen. Da entstehen Gewaltfantasien, deren Verwirklichung in meinem persönlichen Fall nur daran scheitern, dass ich noch im Bett liege.
In diesen Tagen ist erfreulich hörbar, dass die Frist 1. März im Zuge des Klimawandels vorverlegt werden muss. Das Balzen der Vogelwelt ist bei uns in Beuel längst imgange (ebenso wie der Heuschnupfen). Und auch bei den Vögeln dürfte die “Liebe auf den ersten Blick” enstehen und existieren – eine Taube versuchte sich auf meinem Balkon schon am Nestbau. Wem der Zweck des Tierschutzes ernst ist, wenn es schon nicht der lärmvermeidende Menschenschutz ist, die*der muss noch mal an dieses Bundesnaturschutzgesetz ran.
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