Jammern auf hohem Niveau hat in Bonn Tradition. Uns ist zu heiss und trocken. In Siegburg brennen Häuser. Katastrophentourist*inn*en quälen die Opfer. Sie sollten sich an den Verfassungsrang der Menschenwürde erinnern. Oder wie war das noch mit der Leitkultur?
Einen Tag nach der Brandkatastrophe in Siegburg gab es in Beuel ein Feuerwerk. Unglaublich aber wahr. Passant*inn*en sahen es am Rheinufer, sprachen die Macher*innen an, ob sie noch alle Tassen im Schrank hätten. Es waren “Profis”, sie bespassten damit ein vorbeifahrendes Partyschiff. Wie war das noch mit den Parallelgesellschaften?
Woanders auf der Welt müssen die Menschen bei ähnlichem Klima mit ihrem jederzeitigen Ableben rechnen. Nicht wenige von ihnen müssen wir wahrscheinlich bald an den EU-Grenzen begrüssen. Wenn sie den Weg dorthin überhaupt schaffen. So oder so sind wir für ihr Schicksal mitverantwortlich, hier in einer der wenigen Demokratien, in denen wir uns noch relativ gefahrlos wehren und artikulieren können.
Udo Schmidt beklagte gestern zu Recht, dass sich kaum ein Arsch für den Jemen-Krieg und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit interessiert.
Wer es doch tut, kann ja Telepolis lesen. Gestern eine Analyse von Thomas Pany – Rötzer, mit dem hast Du eine echte Spitzenkraft! Heute beschreibt Oliver Eberhardt den Versuch Trumps und der Sauds, im Iran einen Regimewechsel zu erreichen. Nur setzen sie auf falsche Pferde, und alle ignorieren die Menschen und ihre Lage im kriegszerstörten und vom IS traumatisierten Irak, vom “Vorbild” Syrien ganz zu schweigen.
Regimewechsel wären zu allererst an den Sitzen der Brandstifter erforderlich, u.a. in den USA und Israel. Dort gäbe es sogar demokratische Mittel dazu. Umgekehrt bei den Saudis: wer bringt den cholerischen Feudalherren eine gemässigte, verständigungsorientierte Aussenpolitik bei? Was macht eigentlich Herr Maas?
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