Wer auch immer das Messgerät installiert hat, wird hoffentlich nicht von den Nachbarn gelyncht
Eine Freundin von mir hat sich ins Combahnviertel verguckt, oberflächlich (die Lage, die Lage und die Lage) verständlich. Ich habe ihr nicht vorhergesagt dort eine Wohnung zu finden. Und wenn, wäre sie wohl nicht bezahlbar.
Nun hat die böse Deutsche Umwelthilfe aber mit Unterstützung von Anwohner*inne*n herausgefunden, und der GA hat es sogar riesig berichtet, dass die Luft dort zum Atmen nicht empfohlen werden kann. Sieht man dem Viertel gar nicht an. Da es aber direkt an den Adenauerplatz grenzt … dort braucht wahrlich niemand ein Messgerät, da genügen die menschlichen Sinne.
Sicher die Autos. Ich hasse sie auch. Sie sind es aber nicht allein. Die Rheinnähe muss nicht nur mit Geld, sondern auch mit Gesundheit teuer bezahlt werden. Die Binnenschiffe dürfen Treibstoffe verbrennen, die die Bonner MVA vermutlich als Abfall gar nicht annehmen dürfte. Und der Lärmterrorismus aus Hangelar: die Hubschrauberschule liess heute mittag in weniger als einer Viertelstunde ein Geschwader von fünf Quälgeräten am Rhein hin und her spazierenfliegen.
Um es zurückhaltend zu formulieren: das alles zusammengenommen drückt doch merklicher den Wohnwert, als es bisher in Verkaufspreisen und Mietforderungen zum Ausdruck kommt.
Als Grüner Flugblattverteiler habe ich im Combahnviertel mit seinen rund 40% für Grüne mein persönliches Trauma mitgenommen: pro Hauseingang immer nur ein Briefkasten. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte jeder Haushalt verpflichtet werden müssen, eine Flüchtlingsfamilie unterzubringen – Platz genug. Spätestens heute müssten die Bewohner*innen im eigenen Interesse gelernt haben: Wählen allein genügt nicht.
Letzte Kommentare