Ein grosser Markt zwischen “Single Mom” und “Fuckability”
Rückenwind von und für #metoo. Die in Bonn aufgewachsene Carolin Rosales, bewusst begegnet bin ich ihr in ihrer Bonner Zeit nicht, wird publizistisch bemerkenswert verhaltensauffällig. Hier hatte ich sie schon erwähnt. Ist es nun eine intelligente Strategie ihrer Verlage? Sie schreibt im Alltag für Blätter der Funke-Mediengruppe. Die wurden 2013 vom Springer-Verlag für 920 Mio. € an Funke verkauft. Ihr jüngstes Buch erscheint bei Ullstein. Diese Verlagsgruppe gehörte 1956-2003 zu Springer und geriet unter Führung einiger Rechtsextremisten in verdienten Misskredit. Weil Springer aber alles verkaufte, was mehr Geld kostete als einbrachte (ausser Bild und Welt), gaben sie auch Ullstein 2003 weg, an die schwedische Verlagsgruppe Bonnier, die den politischen Kurs korrigierte. Vielleicht gibt es aus der gemeinsamen Springer-Zeit aber noch funktionierende strategische Synergien?
Verwerflich finde ich die nicht. Im Gegenteil: was Frau Rosales artikuliert ist in lobenswerter Weise zeitgemäss. Die Provokations-Anteile sind fein dosiert, so dass alle, also auch ich, intellektuell gut mitkommen. Aber nicht zu frech und unsympathisch, als dass unter-70-jährige sich abgeschreckt fühlen müssen. Und vielleicht ist auch bei Frau Rosales selbst ein Resonanzknoten geplatzt. In vielen Frauenmedien ist sie schon länger ein Begriff. Nun gehts in den Mainstream. Nichts daran ist übel, ein Fortschrittspflänzchen, mann muss auch gönnen können.
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