Es geht zuende. Mit Schnitzel und Kotelett aus deutschen Schweinefabriken ist bald Schluss. Die “Afrikanische” Schweinepest, die in Wirklichkeit aus Estland, also unserer EU, näherkommt, ist jetzt kurz vor Berlin. Der deutschen Hauptstadt ist sie geografisch so nahe, wie westfälische Massentierfabriken zu Bonn liegen – weniger als eine halbe Tagesschicht eines LKW.
Angeblich sind es die Wildschweine, die die Seuche verbreiten. Die wandern, und halten sich nicht an Staatsgrenzen, also so ähnlich wie die Wölfe. Dass sie dahingerafft oder geschossen werden müssen, wäre kulinarisch zwar bedauerlich, aber für den Wald sogar besser. Das Wildschwein ist kein Kostverächter, sondern Allesfresser. In Königswinter, Troisdorf oder Hennef wissen die Leute, dass sie auch in menschlichen Vorgärten und Mülltonnen jede Menge Schmackhaftes finden. Das ideale Ausbreitungsmedium einer Seuche, das wissen alle grippal infizierten Menschen, die sich in überfüllten Pendlerbussen und -zügen bewegen müssen, ist der volle Bus, die volle Bahn – und natürlich eine Massentierfabrik. Darum sind die Züchtermillionäre schon voller Erwartung, wann die Pest bei ihnen ankommt. Und dann müssen die Schnitzel plötzlich von irgendwo importiert, statt, wie derzeit, exportiert werden.
China kommt dafür leider nicht infrage. Die haben ähnliche Probleme.
Wenn Sie Veganer*in, und jetzt voller Schadenfreude sind, für Sie hat der ORF auch was: Plastikmüll im Tofu! Lecker! Im sehenswerten 3sat-Wissenschaftsmagazin Nano finden Sie auch zu dem Problem einen informativen Beitrag. Das Schlüsselproblem des Mikroplastik ist, dass es Giftstoffe anzieht, bindet und mittransportiert. Vielleicht werden wir ja alle so dran gewöhnt, dass es wir es irgendwann brauchen, das Gift.
Ich esse so lange, was mir schmeckt – und mir bei dem Gedanken an seine Erzeugung nicht schlecht wird.
Update mittags: die Panik der Schweinemassenhalter*innen lesen Sie auch hier.
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