Vor einigen Wochen hatte ich hier bereits ein willkürlich bestimmtes Stundenprotokoll veröffentlicht. Als ich heute mittag von einem Frühstück in Porz zurückkam, wäre das unnötig gewesen. Es gab über eine gute Stunde überhaupt keine Unterbrechung mehr. Hinzu kam in der abgelaufenen Woche, dass die Startroute am Flughafen Köln/Bonn so gewählt wurde, dass für Menschen, die bei offenem Fenster schlafen, an eine Nachtruhe nicht mehr zu denken war. Das Problem seitens des überflüssigen und unnötigen Flugplatzes Hangelar hat sich spürbar verschärft, seit dort eine “Hubschrauberschule” angesiedelt wurde, deren Piloten nicht von A nach B wollen, sondern mehr oder weniger im Kreis fliegen. Es ist ja am Rhein so schön.
Was kann nun die Konsequenz sein? Besonders sauer ist dieser Apfel für die blühende Immobilienwirtschaft. Wenn sie ihrer Kundschaft nämlich die Wahrheit über die Fluglärmbelastung in Beuel und allen rheinnahen Bereichen Bonns einschenken würde, wären ihre Kaufpreis- und Mietrenditeerwartungen nicht mehr zu realisieren. Sie müssten angesichts der heutigen Wirklichkeit um satte 20% reduziert werden, was insbesondere an all den Sahnegrundstücken in Wassernähe natürlich, sehr, sehr schmerzhaft wäre.
Dort, in Wassernähe, ist übrigens die Luftvergiftung noch höher, weil die Schifffahrt bis heute Treibstoffe verbrennen darf, die vermutlich noch nicht mal die Bonner Müllverbrennungsanlage verwenden dürfte. Sie sitzen auf ihrem millionenteuren Balkon am Rhein und bekommen Schwermetalle aufs Rührei, lecker! Die Millionäre, die die Hamburger Hafencity bewohnen, haben es schon bemerkt und immerhin durchgesetzt, dass die parkenden Ozeanliner sich dort jetzt an “Landstrom” anschliessen müssen. In Bonn wird aber nicht geparkt, sondern durchgebrettert. Aroma-Inhalieren am besten auf der Kennedybrücke, wenn Sie dort joggen oder mit dem Fahrrad hochfahren.
Schauen Sie sich mal diese Lärmkarten der Stadt Bonn an. Sie sollten in keinem Immobilienexposé fehlen. Der “Witz” dieser Karten ist, dass die die Fluglärmbelastung noch gar nicht erfassen. Die Immobilienhaie müssen sich entscheiden: entweder sie setzen die Schliessung von Hangelar durch – der Flugplatz steht auf dem Standpunkt er sei “eher da gewesen” als wir Zugezogenen. Oder: Preise runter! Ein dankbares Projekt auch für den Mieterverein.
Letzte Kommentare