“Ganzheitliche Leadership-Lösungen für Unternehmen” bietet die nach einem Elektriker oder Tischler klingende Firma “Egon Zehnder”. Zwei ihrer Mitarbeiter*innen, Brigitte Lammers und Oliver Barthelmeh, interviewte die FAZ zum “War for Talents”, dem Krieg um die Talente. Schon aus Distinktionsgründen tut die FAZ seit Jahrzehnten so, als seien ihre paar Leser*innen was ganz Besonderes, haha. Tatsache ist: die Jungen werden immer weniger, bekommen also eine starke “Marktposition”. Sie können wählen.
So dreht die Gesprächsrichtung in Bewerbungsgesprächen. Nicht die Einzustellenden werden auf Eignung geprüft, sondern die Unternehmen. Und es wird Sie nicht verwundern: viele Unternehmen fallen dabei durch. Im mittelständisch geprägten Branchen wie dem Handwerk oder der Gastronomie geht das für viele hemdsärmelig geprägte Chefs schlecht aus, nur für die wenigen Guten noch gut. Und damit auch für uns als Kund*inn*en. Infrastruktur und Nahversorgung brechen in immer mehr Dienstleistungsbereichen zusammen. Wir müssen endlich wieder lernen, menschliche Arbeit wertzuschätzen.
Seit vielen Jahren schon ist bekannt, wie katastrophal es in dieser Hinsicht in der Pflegebranche aussieht. Kein Wunder. Haben Sie mal was von einem erfolgreichen und erfreulichen Tarifvertragsabschluss gehört? Dabei geht es selbstverständlich im Kern um Bezahlung, aber auch um Arbeitsbedingungen. Hat sich da schon ein*e Arbeitgeber*in profiliert? Warum eigentlich nicht?
Ähnlich wie in Unternehmen sieht es – schon sehr lange – im Kadernachwuchs der Parteien aus. Wer so ausbildet wie Deutschland, hat keine besseren Kanzlerkandidat*inn*en verdient.
Da die EU die trumpsche Mauer um sich herum immer weiter perfektioniert, kommen auch keine jungen, glück- und arbeitssuchenden Menschen mehr hier an. In Italien vielleicht, oder Spanien, und das von Schäuble in der Finanzkrise ausgewrungene Griechenland. Deutschland hat keine EU-Aussengrenze. “Perfekt”. Erinnern Sie sich noch, wie der Bundesgesundheitsminister nach Mexiko reiste? Gab es danach eine “Erfolgsmeldung”? EU-intern sollen die billigen Bulgar*inn*en und Rumän*inn*en das Problem lösen. Ihre Länder, in denen sie gelernt haben, werden damit nach bewährter deutscher Europapolitik ausgeplündert (“Braindrain”). Probleme gelöst werden so nicht, allenfalls verlagert.
Diese Bundesregierung hinterlässt ihrer Nachfolger*in eine lange Liste von Desastern. Dieses ist besonders “nachhaltig”.
Spähsoftware und ihre Vermarktung
Ein Medienkonsortium prahlt damit, eine Überwachungssoftware namens “Pegasus” identifiziert zu haben. Gedacht sei sie zur Terrorismusbekämpfung gewesen, doch “Überraschung”, auch zahlreiche Journalist*inn*en seien damit überwacht worden. Zum Teil sogar von Regierungen, die gar nicht demokratisch seien. Wie konnte das passieren? Es erinnert ein bisschen an die Logik der alten DKP- und DDR-Kommunist*inn*en: Technik sei nicht böse; es komme immer darauf an, wer sie anwendet. Darum dienten Atomkraftwerke in der Sowjetunion ausschliesslich dem Fortschritt. Bis Tschernobyl 1986.
Zum die Affäre publizierenden Konsortium gehören hierzulande die üblichen Verdächtigen: NDR, WDR, SZ, Zeit. Bei der SZ ist fast alles eingemauert, die Verbreitung also doch nicht so wichtig. Der WDR hat auf seiner Startseite nur Hochwasser und Corona. Immerhin gibt es bei der Tagesschau eine zugängliche Darstellung. Sehr informativ für Menschen ohne Vorkenntnisse der Wikipedia-Eintrag über die Herstellerfirma NSO Group. Ein feines Geschäft. Alles für das Gute gegen das Böse. Wie konnte es da nur zu so viel “Missbrauch” kommen? Constanze Kurz/netzpolitik gibt die Antwort.
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