Ach, wenn es doch so einfach wäre …
Dass es nicht so ist, weiss nur noch die aussterbende Minderheit, die was von Dialektik und Prozessdenken weiss. Davon gibt es offenbar selbst in New York City nur noch wenige. Über die verrutschten Massstäbe der metropolen Massstäbe philosophiert auch Liza Featherstone/Jacobin: “Die Obsession mit Luigi Mangione wird nicht so schnell vorüber sein – Zigtausende Amerikanerinnen und Amerikaner bekunden ihre Bewunderung für einen mutmaßlichen Mörder. Das zeigt, wie offensichtlich die grundlegendsten Bedürfnisse der Bevölkerung ignoriert werden.”
Intakt ist der Intellekt noch bei Bernard Schmid, der weiterhin für telepolis schreibt, hier mit einem aktuellen Fallbeispiel: “Algerisch-französische Beziehungen: Ein Pulverfass der Gegenwart – Ein diplomatischer Sturm braut sich zwischen Algerien und Frankreich zusammen. Ein Botschafter wurde vorgeladen, Vorwürfe fliegen hin und her. Was steckt dahinter?”. Eine saubere Analyse, die Äpfel und Birnen auseinanderhält, selbstverständlicher journalistischer Standard. Wie kann es sein, dass das auffällt und herausragt? Isses denn möglich ….?
Der Kollege Andreas v. Westphalen (Interview)/telepolis dringt zum Kern der aktuellen gesellschaftlichen Probleme vor: “Vor dem Kollaps? Der soziale Sektor kämpft ums Überleben – Mit drei Millionen Beschäftigten ist er dreimal größer als die Autoindustrie. Doch bald könnte das System laut einer Studie zusammenbrechen. Interview mit einem der Co-Autoren”. Zentrales Wahlkampfthema? Es sieht mir eher so aus, als wenn nichts weiter davon entfernt sein könnte. Eine Sinnestäuschung meinerseits? Schön wärs.
Der emsige Wilhelm Neurohr/lokalkompass nimmt sich die NRW-Konzernmedien zur Brust: “Wahlkampfhilfe der ‘neutralen’ Zeitungsverleger in NRW zugunsten der CDU?” Warum er die “Rheinische-Post-Verlagsgruppe”, die den Markt von Düsseldorf, der Heimat der Rheinmetall-Zeitenwende, über Bonn bis Saarbrücken beherrscht, und im Besitz des Karl-Arnold-Clans ist, ausser Betracht lässt, erschliesst sich mir allerdings nicht. Ausser, dass sie alle zusammen immer irrelevanter für öffentliche Meinungsbildung werden, und sich immer mehr um sich und Ihresgleichen drehen.
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