Im Finale: Britannien und Österreich
mit Update nachmittags
Mit dem Beginn dieses Wochenendes habe ich die ersten Folgen von “Walking on Sunshine”, nur einen Monat verfügbar, gegen die von der britischen ITV produzierte vierteilige Serie “Douglas is cancelled”, verfügbar bis 27.6., antreten lassen. Neben dem Mittagessen im l’Olivo und der fortgesetzt strahlenden Sonne wird mir dieses erregende Finale das Wochenende, und vielleicht auch noch den folgenden Montag, verschönern.
Satiriker*innen und Kabarettist*inn*en klagen derzeit absolut zu Recht, dass sie sich kaum noch Absurditäten ausdenken können, die nicht längst von der Wirklichkeit ein- und überholt wurden. “Floating the zone with shit” ist zweifellos eine der erfolgreichsten Medienstrategien. Die oben empfohlenen und verlinkten Produktionen haben darum die richtige Konsequenz gezogen: sie zeigen einfach ihre eigenen absurden Produktionsverhältnisse. Viel Fiktionalisierung und dramaturgische Verdichtung ist dafür nicht mehr erforderlich. Die ergibt sich aus der Darstellung der Verhältnisse von alleine.
Das ist absurd und amüsant, letzteres unter der Voraussetzung, dass mann und frau nicht selbst leidend davon betroffen ist. Obwohl: als Medienkonsument*inn*en sind wir es natürlich auch. Trösten wir uns mit der Weiterbildung, die uns dieser gelungene Blick hinter die Kulissen vermittelt.
Und passende Beiträge zum Internationalen Frauentag sind beide Produktionen ausserdem. Wenn Sie das nicht erkennen sollten, haben sie vielleicht etwas nicht verstanden. Oder sind schlicht humorlos. Jede*r wie sie*er will.
Update nachmittags
Nachdem ich die vier Teile von “Douglas is cancelled” komplett gesehen habe, möchte ich nachreichen, dass die Einstufung als “Comedy” in diesem Fall nicht durchgehend sachgerecht ist. Denn es wird im weiteren Verlauf eine immer ernstere und für alle Beteiligten sehr harte #metoo-Debatte, in der auf stark vereinfachte Gut-und-Böse-Zuordnungen intellektuell anspruchsvoll weitgehend verzichtet wird. Frauen und Männer können sich, entsprechende Bereitschaft vorausgesetzt, hier selbstkritisch betrachten und prüfen. Habe ich so in der Glotze noch nie gesehen. Erzählerisch (Drehbuch: Steven Moffat) und inszenatorisch (Regie: Ben Palmer) eine Spitzenleistung.
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