Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Barbara Schäfer

Die DDR lebt weiter

Hühnerzucht unter Tage zum Glück nicht mehr

Ich hole etwas aus, keine Angst, ich schweife nicht ab. Seit vielen Jahrzehnten bin ich Stammhörer von “Essay&Diskurs”, sonntags 9.30 h DLF. Eine Audioperle, die den Horizont weitet. In der Amtszeit von Norbert Seitz, den ich in seiner Jugend als Juso-Hochschulgrüppler kennen gelernt hatte, hat sie nach meiner Meinung etwas gelitten. Unter Barbara Schäfers Agendasetting blühte sie wieder auf. Sie scheint diese Aufgabe nun an Thorsten Jantschek übergeben zu haben, der mal seinen Wikipedia-Eintrag aktualisieren sollte. Weiterlesen

Zeit ist wertvoller als Geld

Sie muss gegen Diebstahl und räuberische Erpressung (u.a. “Arbeit”) verteidigt werden

Gegen Ende meiner Berufstätigkeit (2016) habe ich nichts mehr gehasst als Zeitdieb*inn*e*n. Menschen, die unendlich und ungebremst substanzlos schwätzen konnten, aber selbst nie auch nur einen einzigen Satz aufschrieben – dafür war ich ja da. Es war nicht nur deren Faulheit. Es war vor allem Angst vor Verantwortung. Schriftliches Position beziehen verstellt die beliebtesten Politiker*innen*ausreden: “Auf mich hört ja keiner”, “Da bin ich nicht dabeigewesen”, “Mir sagt ja keiner was” und “Ich war immer dagegen”. Heute als Rentner lasse ich mir weniger denn je meine knapper werdende Zeit stehlen. Anderen geliebten Menschen seine Zeit schenken, ist für die meisten das schönste Geschenk. Heute habe ich dem Deutchlandfunk 30 Minuten meiner Zeit geschenkt. Es hat sich gelohnt. Weiterlesen

Friedhof oder Pakistan

Faschismus in Indien / Spaniens Kriegsverbrechen / Lieber Stadt als Forst / Schwarz in der Schweiz
Arundhati Roy ist für mich ein ikonenhaftes Muster einer schönen Frau. Zu so unreflektierten Urteilen komme ich in der Regel aus grosser Distanz – ein Medienbild. “Der Gott der kleinen Dinge” hat sie reich gemacht. Ich habs gelesen. Sie nicht? Holen Sies nach. Danach hat sie mich regelmässig mit ihren politischen Essays mitgerissen. Bei gleichem Inhalt von anderen Autor*inn*en hätte ich sie nach wenigen Leseminuten als hilflose Jammerei beiseite gelegt. Weiterlesen

Cliffhanger im Essay

Miniserien sollen in der Glotze z.Z. der heisse Scheiss sein. Sie lassen sich gut Bingewatchen. Wenn das nur auch den öffentlich-rechtlichen Sendern auffallen würde. Sie müssten sie dann nicht als Einzelfolge, sondern als komplette Staffel in ihren Mediatheken anbieten. Aber das begreifen sie sicher erst im nächsten Jahrzehnt. Oder … ääh … doch erst Jahrhundert?
Nehmen wir Matthias Greffraths “Saisonschluss” im Deutschlandfunk, Weiterlesen

“Der souveräne Staat ist überholt”

Macrons Russland-Wende – #unteilbar zeigt das andere Sachsen
Extradienst-Leser*innen wissen, dass ich die sonntägliche DLF-Sendereihe “Essay&Diskurs” (Redaktion: Barbara Schäfer) sehr schätze. Heute bin ich ihr dankbar dafür, den letzten überlebenden Ankläger der Nürnberger NS-Kriegsverbrecherprozesse, Benjamin Ferencz, zu uns sprechen zu lassen. Der Mann ist 99, und hat viel zu sagen (ein Jungdemokraten-Kollege, der vor einiger Zeit einen 103-jährigen Zeitzeugen aufgesucht hatte, wurde von diesem beschimpft: “warum kommen Sie jetzt erst, wo ich schon so viel vergessen habe!”). Ferencz Einsicht, dass der souveräne Staat “überholt” sei, nähert sich auch Ulrich Horn an.
In Frankreich wird die deutsche Hauptstadt Berlin offensichtlich als das politische Vakuum angesehen, Weiterlesen

’68 – es waren die Frauen

Die herrschende Auswertung von ’68 besagt, die damit beabsichtigte “politische” Revolution sei fulminant gescheitert, aber der “kulturelle” Wandel nachhaltig und unübersehbar. Jetzt gibts ein Buch der Historikerin Christina von Hodenberg (OMG, was für ein Name), das mit der steilen These zusammengefasst werden könnnte: ersteres haben die Männer verbockt, das zweite die Frauen geleistet.
Was Frau Hodenberg heute im Essay&Diskurs-Gespräch des DLF ausführte Weiterlesen

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