Beueler-Extradienst

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Schlagwort: Geschlechterkampf

Sex und Geschlechterkampf nach ’68

Anlässlich des 50. Jubiläums behandeln mehrere aktuelle Veröffentlichungen ganz unterschiedlicher Art die “sexuelle Revolution” von ’68. um die sich unzählige, meist aus ökonomischem Interesse – “Sex sells” – begründete Legenden ranken. Von der heutigen Wirklichkeit werden sie gebrochen, mal sanft, mal rauh. Dabei lasse ich die aktuelle #metoo-Debatte an dieser Stelle mal aus, weil sie den Rahmen sprengen würde.

Im Deutschlandfunk Kultur lief gestern ein schön desillusionierendes Feature zum Thema.

In der taz vom letzten Wochenende erzählt ein türkischer Fahrlehrer von den heute 18-jährigen, die in erster Linie davon gestresst zu sein scheinen, selbst Entscheidungen treffen zu müssen. Ein gesellschaftsdiagnostisches Highlight in der sonst so oberflächlichen Publizistik.

Agnieszka Holland, eine feministische Filmregisseurin polnischer Herkunft, also aus einem Land, in dem sich Geschlechter-, Klassen- und Demokratiekampf aktuell zuspitzen, scheint ein hochpolitisches Werk dazu abgeliefert zu haben. Ich habs nicht selbst gesehen, aber ihre Klarsicht im Interview macht neugierig.

Und Barbara Schweizerhof bespricht einen Film, der die aktuellen Beziehungsprobleme der überlebenden ’68er aktuell schmerzhaft scharf illustriert.

Hunger, Sportsucht&Selbstoptimierung vs. Lebensgenuss

Es ist verdienstvoll, dass sich die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) zum wiederholten Male dem massenhaften Hungern überwiegend junger Frauen zugewandt hat. Ebenso lobenswert ist es, dabei Positivbeispiele und -vorbilder zu präsentieren. Leider prügeln leitende Angestellte in den Redaktionen ihre Untergebenen dabei immer wieder “Serviceorientierung”, “immer an die Leser denken” und Ratgeberfunktion ein, was in diesem Fall, wie bei der FAS auch nicht anders zu erwarten, zu einem zu kurzen Sprung führt.

Schon das Verkürzen des Problems auf bestimmte böse Medien, in diesem Fall “Instagram”, ansonsten sind z.Z die bösen “Castingshows” beliebtes Objekt von hilflosem Geschimpfe, ist vordergründig und lächerlich. Schliesslich sind wir von Körperbildern in Realität und Fantasie permanent umstellt. Das Gleiche gilt für konkurrenzhafte, wettbewerbsorientierte Vergleiche und Blicke. Von klein an wird uns eingetrichtert, dass wir – in irgendwas – besser sind oder sein müssen als die andern. Das sind keine Einzelereignisse, sondern das hat System. Weiterlesen

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