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Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Michael Vesper

Mistkübel

Benko-Film: was ich Neues erfahren habe

Die Dokumentation von Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann “René Benko: Der Zocker und die Politik”, verfügbar 2 Jahre, hatte ich Ihnen hier schon vorab empfohlen. Weil ich weiss, dass sie exzellente hochpolitische Dokumentarfilmer sind. Die Organisation und Verflechtung von Benkos “Signa”-Gruppe ist eigentlich unverfilmbar. Das Organigramm würde ausgedruckt sicher nicht in Ihr Wohnzimmer hineinpassen, in meins auch nicht. Dennoch ist es ein guter Film geworden. Weiterlesen

Berliner Affentheater

Als in der Politik noch wirkliche Schwergewichte tätig waren, wurden nicht nur Bekenntnisse abgegeben, sondern die gegenseitigen Interessen hinterfragt und – zur Vermeidung von Unfällen – geachtet. Die Instrumentarien galten generell, national und international. Klaus Matthiesen, Fraktionsvorsitzender der SPD im NRW-Landtag und mein Gegenspieler als Grünen-Fraktionschef von 1995-2000, beherrschte diese Kunst. Er wusste, dass man niemals seinem Gegenüber das Gesicht rauben darf, wenn man morgen noch weiter mit ihm regieren will, und einer seiner wenig feinen Sätze war: “Wenn ich heute die Affen auf die Bäume jage, muss ich auch wieder wissen, wie ich sie morgen wieder herunterbekomme.” Weiterlesen

Entertainment-Politik (Politisches Prekariat XIII)

Oprah Winfrey? Angesichts von Trump eine echte Alternative. Wirklich? Eine schwarze Frau, aber das Geschäftsmodell wäre dasselbe: ein Star des Entertainment, Milliardärin, schwere Kindheit, muss jetzt den Laden übernehmen.

Der Laden: das ist eine extrem vielfältige und polarisierte Demokratie. Demokratie lebt von Mehrheitsentscheidungen, und, was viele nicht mehr ertragen wollen, vom Aushandeln von Mehrheiten, vom Kompromisse-schliessen, um diese Mehrheiten zu erreichen, von Toleranz und Lebenlassen unterlegener Minderheiten, vom Respekt und der Achtung der Grundrechte Unterlegener; vom Miteinanderreden können aller, vom Aushalten radikaler Verschiedenheiten, so lange sie Rechte anderer nicht verletzen. Ein kompliziertes Geschäft.

Jürgen Klopp z.B. ist ein so genialer Entertainer, obwohl er im Hauptberuf doch Fußballlehrer ist, dass er während seiner Berufstätigkeit in Dortmund jederzeit, wenn er das gewünscht hätte, zum Oberbürgermeister von Dortmund gewählt worden wäre. Jogi Löw, sollte er den WM-Titelgewinn 2014 dieses Jahr in Russland wiederholen können, hätte in einer Direktwahl beste Chancen, die Nachfolge von Angela Merkel anzutreten. Ist das die Lösung? Wollen wir das?

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Das wahre Olympia

Nein, nicht weil die deutschen Athleten mit siebenundfünfzig Medaillen mehr geholt haben, als ihre nicht behinderten Kollegen. Auch nicht obwohl, sondern vielleicht gerade weil Thomas Bach als Chef des IOC und Michael Vesper als DOSB-Generalsekretär diesen Spielen demonstrativ den Rücken gezeigt haben, waren die Paralympics ein Riesenerfolg. Anders als bei der Olympiade waren nämlich die Brasilianer wirklich als Pubikum beteiligt und mit Kartenpreisen von drei Euro waren die Spiele auch erschwinglich. Während sich die Eintrittskarten für die Olympiade nur die Reichen und Wohlhabenden leisten konnten, waren die Paralympics wirklich die offenen Spiele, die eigentlich die Olympiade sein sollte. Die Wettbewerbe waren gut und zum Teil voll besucht und die brasilianische Bevölkerung nahm regeren Anteil an den Wettbewerben als vier Wochen zuvor. Das hätte man sich von Olympia auch gewünscht.

Kämpferischer Geist und Mut, internationale Gemeinsamkeit der Aktiven, vor allem der Wille, dass es vor allem wichtig ist, dabei gewesen zu sein, also die alten Werte der olympischen Idee, waren deutlich stärker spürbar, Weiterlesen

Sind Olympische Spiele noch zu retten?

Michael Vesper, Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat das olympische Motto “Dabeisein ist alles” immer als Devise für seine Politik missverstanden. Das war schon bei den Grünen so. Jetzt steht er, seinerzeit von Thomas Bach, dem heutigen IOC-Boss, als behutsamer Modernisierer angeworben, vor den Trümmern der olympischen Idee: Profitgier, Korruption, Dopingsumpf, Spielball geopolitischer Interessen. Wo ist die Idee vom friedlichen Zusammenbringen der Jugend der Welt geblieben?

Hierzulande sind DOSB und noch mehr das IOC weitgehend desavouiert. Weiterlesen

Blatter nur ein Symptom

Sepp Blatter ist soeben zurückgetreten. Das zeigt, dass alle Anzeichen für Korruption offensichtlich berechtigt sind. Aber es ist wichtig, das System der Weltdachverbände des Sports zu verstehen, wenn es nicht so weitergehen soll, wie bisher. Denn er will bis zu Neuwahlen im Amt bleiben. Das geht gar nicht!

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Olympia-Bewerbungen – Michael Vesper darf es nicht verstehen

Die taz berichtet heute von einer “Olympic Agenda 2020”, mit der die nationalen olympischen Komitees von Deutschland, Schweiz, Österreich und Schweden zukünftige Olympiabewerbungen erleichtern wollen. Denn in Hamburg und Berlin läuft die politische Klasse schon heiß, sie wünscht sich wieder eine Olympia-Bewerbung als Betäubungsmittel für ihre rebellierende Stadtgesellschaft, fürchtet aber nach dem Mißerfolg der Volksabstimmung in Garmisch-Partenkirchen, damit ebenfalls auf die Fresse zu fallen.

DOSB-Generalsekretär Michael Vesper ist wie geschaffen dafür, Weiterlesen

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