Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Patriarchat

Transformation von unten

Die Vision des Ökosozialen und Interkulturellen Pakts des Südens

Mit den diversen Green Deals hat die Welt anerkannt: Es muss sich etwas ändern. Doch ein lateinamerikanisches Bündnis von Intellektuellen und Aktivist*innen kritisiert, dass die Deals nicht weit genug gehen. Stattdessen braucht es Antworten aus den Zivilgesellschaften des Südens. Zehn Forderungen für eine gerechte Energiewende. Weiterlesen

Reproduktive Gerechtigkeit

30 Jahre nach der Erklärung von Itapecerica da Serra: Wie steht es um reproduktive Gerechtigkeit für Schwarze Frauen in Brasilien?

Die Geburtsstunde der reproduktiven Gerechtigkeit wird normalerweise mit 1994 angegeben. Aber schon ein Jahr zuvor gab die Bewegung Schwarzer Frauen in Brasilien eine Erklärung heraus, die dem Konzept vorgreift. Zum ersten Mal forderten sie darin ausdrücklich „reproduktive Rechte“. Damit ist viel mehr gemeint als der Zugang zu medizinischer Versorgung. Weiterlesen

Territorium des Krieges

Der Körper der Frauen als Territorium des Krieges – Straflosigkeit als Spektakel, Grausamkeit als Botschaft

Ein Dossier über Gewalt und Strategien dagegen muss zeigen, dass die herrschende Gewalt zutiefst patriarchal ist und gesellschaftliche Machtverhältnisse widerspiegelt und gleichzeitig verstärkt. Die argentinisch-brasilianische Soziologin Rita Segato, die unter anderem durch ihre Analyse zu den Frauenmorden im mexikanischen Ciudad Juárez bekannt wurde, arbeitet die Verbindungen zwischen kolonialer und patriarchaler Gewalt sowie zwischen Körper und Territorium heraus. An dieser Stelle veröffentlichen wir Auszüge aus Rita Segatos Beitrag im Sammelband „Geographie der Gewalt“. Weiterlesen

Sprechen Sie Negrão?

Über die notwendige Auseinandersetzung mit Schwarzen Männlichkeiten

Schwarze Männer: Arbeitskräfte im Sklavenstaat Brasilien. Haben die höchste Sterblichkeitsrate. Schulabbrecher. Nr. 1 in der Rangliste bei Häftlingen und Arbeitslosen. Besonders anfällig für Covid-19. Ein Großteil beschäftigt im informellen Sektor, im Dienstleistungsbereich und häufig sehr prekär. Die meisten von der „Uberisierung“ (1) der Arbeit betroffen. Das sind die Schwarzen Männer, über die viel gesprochen wird, die selbst aber wenig zu Wort kommen. Wir teilen die Erfahrung, Schwarze Brasilianer zu sein, und das schafft Gemeinschaft, bringt uns dazu, zusammen darüber nachzudenken, insbesondere bei der „Runde Schwarzer Männer“, die seit einigen Jahren in Mexiko-Stadt stattfindet. Weiterlesen

„Der Machismo war schon immer hier“

Interview mit der türkischen Künstlerin Hale Tenger über den Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention und die Freiheit der Kunst am Bosporus
Hale Tenger, am 20. März zog Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Türkei aus der Istanbul-Konvention zurück. Heftige Proteste waren die Folge. Die Rechte von Frauen in dem muslimischen Land sind aber nicht der einzige Streitpunkt am Bosporus. Angesichts sinkender Umfragewerte macht Erdogan Jagd auf die Opposition. Wie haben sie reagiert, als Erdoğan entschied, aus der Istanbul-Konvention auszutreten?

Hale Tenger: Ich war so wütend und frustriert. Frustration als Folge seiner Politik ist nichts Neues, aber so, wie seine undemokratischen Züge eskalieren, wird man jedes Mal, wenn etwas Neues passiert, sofort in Alarmbereitschaft versetzt. Weiterlesen

Aktivismus auf Google?

Interview von Luciana Musello und Mirjana Jandik (Übersetzung + Erläuterungen unten) mit der uruguayischen Feministin und Wissenschaftlerin Helena Suárez Val
Feminicidio Uruguay und andere Initiativen der Region zeigen, wie Aktivist*innen sich Tools zur digitalen Kartographie aneignen, um damit politisch aktiv zu werden. Dabei unterscheidet sich diese Art der Kartographie ganz wesentlich von traditioneller Expert*innen-Kartographie. Einfach zu benutzende und weit verbreitete Tools wie Google Maps ermöglichen es einer großen Anzahl von Menschen, Geschichten zu schaffen und zu erzählen. Davon profitieren Aktivist*innen wie Helena Suárez Val. Weiterlesen

#metoo: wehe, wenn die Mädels sich einigen

Die schlimmsten Frauenfeinde, die ich kenne, sind: Frauen. Nichts ist beruhigender für das Patriarchat und die Paschas dieser Welt. Das ist so ähnlich, wie mit der Grünen-Kritik in diesem Blog. Über die “eigenen Leute” weiss Mann und Frau einfach mehr, als über die mitunter rätselhafte “Gegenseite”. Das macht es auch leichter, sich selbst zu erheben: Distinktion, Ich-Klugscheisser und die doofen Anderen. Schnell kann dabei Konkurrenzhass entstehen. Wenn die Einen auf Kosten der Anderen für sich eine Marktnische identifizieren und bespielen. So führen uns manche im Medienzirkus herrlischste “Stutenbissigkeit” vor und verschönern uns Talkshow-Abende mit wohlfeilem Amüsement. Weiterlesen

Eine neue Welle des Feminismus

In Argentinien und in ganz Lateinamerika
von Mariana Carbajal

Die Bewegung #NiUnaMenos („Nicht eine weniger“), die 2015 in Argentinien gegen die Frauenmorde entstanden ist, hat nicht nur am Rio de la Plata ein Bewusstsein für Geschlechterungleichheit auf den unterschiedlichsten Ebenen des Lebens von Frauen geweckt, in den Schulen, den gewerkschaftlichen Organisationen und den Stadtvierteln. Können wir also von der vierten Welle der feministischen Flut sprechen?

In den Oberschulen von Buenos Aires ist der Atem des Feminismus immer stärker zu spüren. Die Forderung nach einer integralen Sexualerziehung ist eine der Parolen der Studierendenbewegung in der argentinischen Hauptstadt. „Ohne Sexualerziehung keine Bewegung NiUnaMenos“, rufen die Jugendlichen der Julio-Cortázar-Schule im Stadtviertel Flores immer wieder. Im letzten Jahr entstanden Kommissionen zur Geschlechterfrage in den Schulen und von dort aus haben sie verschiedene Projekte angestoßen, die den Einfluss der Bewegung NiUnaMenos ausdrückten. Weiterlesen

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