Beueler-Extradienst

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Schlagwort: Sammler

documenta – „Eine geschlossene Gesellschaft“

Interview von Ingo Arend

Christina Dimitriadis kritisiert die problematische Inszenierung der Ausstellung im armen Athen und die unpassende Vokabel „Unlearning“.

Frau Dimitriadis, kürzlich wurde bekannt, dass die griechische Regierung die Wasserwerke von Athen und Thessaloniki privatisiert. Was haben Sie bei der Nachricht gedacht?

Das ist schrecklich. Wasser ist knapp und sowieso ein großes Problem in Griechenland. Denken Sie an die Inseln, wo es gar keins gibt. Wasser ist sehr teuer. Die Menschen haben Angst, dass es noch teurer wird. Natürlich werden die armen Leute darunter leiden. Viele können jetzt schon ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Deswegen gibt es inzwischen großen Widerstand dagegen.

Heißt „Von Athen lernen“, privatisieren lernen?

Ich verstehe den Sarkasmus. Aber für mich ging es bei der documenta nie um die Frage, ob Kunst wirklich etwas praktisch an den Verhältnissen ändern kann. Sondern immer mehr darum, ob sie eine Brücke hätte bauen können zwischen zwei Ländern, zwischen denen die Feindseligkeit in den letzten zehn Jahren dieser sogenannten griechischen Krise geradezu explodiert ist. Daraus ist leider nichts geworden.

Inwiefern?

Eine Kunstausstellung in einem krisengebeutelten Land zu machen, ist keine einfache Sache, klar. Es war auch ein großes Risiko, zumal in einem Land, das man wenig kennt. Weiterlesen

Kunstmuseen – Dynamik des Verbergens

von Wolfgang Hippe

Buchrezension: Walter Grasskamp „Das Kunstmuseum. Eine erfolgreiche Fehlkonstruktion“ 185 S., München 2016, Beck Verlag

Die Kulturpolitik hierzulande ist wesentlich auf Institutionen fixiert – den Rahmen der Debatten setzen in aller Regel die stets hervorgehobenen angeblich „weltweit einzigartigen“ Kulturlandschaften etwa des Stadttheaters oder der Museen. Folgerichtig ist der Diskurs wesentlich von den entsprechenden Lobbys geprägt und kreist regelmäßig um die „Abhängigkeit von der öffentlichen Hand“. Schon deshalb verdient ein Buch Aufmerksamkeit, das für sich beansprucht, „eine lobbyfreie Theorie des Kunstmuseums zu erproben“. Zu beachten ist dabei die Formulierung „erproben“. Weiterlesen

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