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Lindners Partei

Die Gerüchte verdichten sich, dass Christian Lindner eine neue Partei gründen will, das „Bündnis Christian Lindner“. Zumindest er selbst ist davon überzeugt, über die gleichen Fähigkeiten an Eigenständigkeit und Eigenmächtigkeit zu verfügen wie Sahra Wagenknecht. Wie sie glaubt er, nur bei Lösung von seiner bisherige Partei erfolgreich sein zu können. Insgeheim hofft er wohl auf die gleichen Wahlergebnisse. Wir wollten Licht in die Gerüchteküche bringen und haben Christian Lindner nach seinen Vorstellungen und Plänen befragt:

Frage: Sind die Gerüchte wahr, dass Sie eine eigene Partei  gründen wollen?

Lindner: Wenn man an der Lösung einer Aufgabe arbeitet, ist es zweckmäßig, wenn man schon die Antwort weiß.

Frage: Wird Ihre neue Partei bereits an den kommenden Bundestagswahlen teilnehmen?

Lindner: Unter den gegebenen politischen Bedingungen und deren Veränderung werde ich das tun, was mir zusteht.

Frage: Welches Ergebnis erhoffen Sie sich dabei?

Lindner: Bitte stellen Sie mir keine Fragen, zu denen ich keine Antwort weiß.

Frage: Und was halten Sie von der 5 %-Klausel? 

Lindner: Äußert sich ein Politiker zu einem Thema, von dem er nichts versteht, so wird seine Aussage nur von jenen verstanden, die den gleichen Wissensstand haben.

Frage: Man sagt, die Aussagen zu Ihrer politischen Zukunft seien widersprüchlich.

Lindner: Eine leicht verständliche, praktikable Unwahrheit ist nützlicher als eine verwickelte, unerklärliche Wahrheit.

Frage: Wie haben Sie festgestellt, dass eine eigene Partei eine vorteilhafte Lösung is ?

Lindner: Alle großen Entdeckungen wurden durch Irrtümer bewirkt.

Frage: Planen Sie schon einen Zeitpunkt, zu dem die neue Partei gegründet werden soll ?

Lindner: Planung bedeutet, den Zufall durch Irrtum zu ersetzen.

Frage: Gibt es bereits Mitstreiter/innen, die mit Ihnen den Weg in eine neue Partei gehen wollen?

Lindner: Viele Politikerinnen und Politiker lassen sich so stark von Fakten irritieren, dass sie die Verheißungen der Zukunft übersehen.

Frage: Werden Sie den Vorsitz in der neuen Partei übernehmen? 

Lindner: Körperliche Anwesenheit ist manchmal besser als Geistesgegenwart.

Frage: Wird bei Ihrer neuen Partei der Vorsitzende – wie beim BSW – über Aufnahmeanträge persönlich entscheiden?

Lindner: Wir suchen Personen ohne eigene Meinung zur Vertretung derselben in Parlamenten und in der Öffentlichkeit.

Frage: Sie haben kürzlich ein neues Programm vorgestellt. Wozu soll es dienen?:

Lindner: Mein neues Programm dient nicht dazu, es umzusetzen, sondern um zu zeigen, was ich alles weiß.

Frage: Wird der Liberalismus Kern der neuen Partei sein?

Lindner: Der Liberalismus ist eine Position der politischen Philosophie aus früheren Jahrzehnten.

Frage: Wird Ihre neue Partei eine Brandmauer gegenüber der AfD errichten?

Lindner: Jedes Konzept lässt sich solange verändern, bis der eigentliche Anlass nicht mehr erkennbar ist.

Frage: Wie steht Ihre neue Partei zur Bedrohung durch den Klimawandel?

Lindner: Initiative ist Disziplinlosigkeit.

Frage: Wird sich die neue Partei für oder gegen Verbrennungsmotoren einsetzen?

Lindner: Als überzeugter Liberaler darf ich mich nicht an überkommene Sprachdeutungen klammern.

Frage: Werden Sie sich auch künftig für freie Fahrt auf Autobahnen stark machen?

Lindner: Wir sollten dieses gelungene Experiment nicht in Frage stellen.

Frage: Will Ihre neue Partei an der Schuldenbremse festhalten?

Lindner: Wenn eine Theorie nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, muss man eine neue Theorie entwickeln.

Frage: Welche Haltung wird die neue Partei zur Migration einnehmen?

Lindner: Man muss nicht nur keine Ideen haben, man muss auch unfähig sein, sie umzusetzen.

Frage: Wird Ihre neue Partei künftig in einer Koalition mitwirken?

Lindner: Da halte ich es mit Friedrich Schiller: Drum prüfe, wer sich taktisch bindet, ob sich nicht noch was Bess’res findet.

Frage: Warum besteht eigentlich die Ampelkoalition immer noch, obwohl sich inzwischen viele Unvereinbarkeiten gezeigt haben?

Lindner: Bei jeder Analyse neigen Fehler dazu, erst am entgegengesetzten Ende der Fehlersuche aufzutreten.

Frage: Hat es eigentlich pausenlos Krach in der Koalition gegeben oder waren das Einzelfälle?

Lindner: Eigentlich waren alle immer der gleichen Ansicht wie ich. Allerdings mit Ausnahme jener Fälle, wo sie anderer Ansicht waren.

Frage: Was halten Sie von Teamwork in einer Koalition?

Lindner: Teamwork ist unentbehrlich. Sie ist die beste Erklärung für den Misserfolg eines Vorhabens.

Frage: Wie schätzen Sie denn das bisherige Erscheinungsbild der Ampel ein?

Lindner: Die Regierung kann manche Leute immer und alle Leute manchmal zum Narren halten. Das muss genügen.

Frage: Wie beurteilen Sie die Leistungen des Bundeskanzler?

Lindner: Wer schon die Übersicht verloren hat, sollte wenigstens den Mut zur Entscheidung zeigen.

Frage: Möchten Sie selbst gern Kanzler werden?

Lindner: Lieber heimlich nichts tun als öffentlich großen Schaden anrichten.

Über Heiner Jüttner:

Der Autor war von 1972 bis 1982 FDP-Mitglied, 1980 Bundestagskandidat, 1981-1982 Vorsitzender in Aachen, 1982-1983 Landesvorsitzender der Liberalen Demokraten NRW, 1984 bis 1991 Ratsmitglied der Grünen in Aachen, 1991-98 Beigeordneter der Stadt Aachen. 1999–2007 kaufmännischer Geschäftsführer der Wassergewinnungs- und -aufbereitungsgesellschaft Nordeifel, die die Stadt Aachen und den Kreis Aachen mit Trinkwasser beliefert.

Ein Kommentar

  1. Roland Appel

    Lieber Heiner! Du hast Dich um den wahren Liberalsismus unter Einsatz Deines Lebens verdient gemacht! Köstlich – Danke!

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