Viele Männer sollen ja angeblich klagen, sie wüssten gar nicht mehr, “was noch erlaubt ist”. Ihnen wird heute wieder geholfen von Margarete Stokowski.
Svenja Flasspöhler hat im #metoo-Diskurs intelligent eine Marktlücke besetzt. Da besteht natürlich längerer Erklärungsbedarf, der praktischerweise gut als Promotion ihres Buches funktioniert. Ich meine das nicht lästerlich; das ist legitim. Der Inhalt ihrer Ausführungen dient der Debatte, und das ist gut.
Bettina Gaus hat einerseits zum Trump-Putin-Gipfel die Essenz schon geschrieben. Andererseits gehört zur Wirklichkeit auch das Treiben einiger Trump-Gegner*innen in den USA, von dem Frauke Steffens/FAZ berichtet. Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass eine erfolgreiche Amtsenthebung Trumps mit dem Ergebnis eines Mike Pence nichts besser machen würde. Angesichts aktueller Kommentare aus den USA und Berlin würde ich mich sogar zu der steilen These wagen: lieber ein US-Präsident, den Putin “in der Hand hat”, als einen, der gegen Russland Krieg führen will – eine These, die ich auch bereit bin auf beliebige Europäer*innen zu erweitern.
Während sich der ehemalige “Westen” mit seiner bewusstlos-altimperialistischen Selbstzerlegung beschäftigt, macht China seinen Job als aufsteigende Weltmacht. Dirk Eckerts/telepolis Auflistung macht fast atemlos, auch weil die meisten deutschsprachigen Medien uns darüber kaum informieren. Bitte achten Sie auch auf seinen Link zur NZZ. Obwohl die ähnlich konservativ bis reaktionär gepolt ist, wie die FAZ, ist ihr Blick auf die Welt doch weit weniger vernagelt. Die Schweiz halt, ein Bergvolk. Evgeny Morozov/SZ sieht den gleichen Prozess, und erläutert ihn aus – kalifornisch geprägter – technologie- und insustriepolitischer Perspektive.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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