Otto Addo wechselte einst im Duett mit Gerald Asamoah von Hannover ins Ruhrgebiet. Die Verletzungskatastrophen verfolgten ihn: drei Kreuzbandrisse, mit einem soll er sogar noch ein Tor geschossen haben. Jetzt ist er schon über 40 und muss immer noch arbeiten. Seinen Job gibt es angeblich bisher nur in Mönchengladbach: Übergangstrainer.
Er arbeitet exakt an der Schnittstelle, die mir bei meinen Stadionbesuchen zu Spielen der Regionalliga West im Sportpark Nord schon aufgefallen war. Mit Vorliebe besuche ich dort die Gastspiele der U23 von der Borussia und vom BVB. Das garantiert in der Regel einen technisch und taktisch exzellenten Fußball. Die Spieler, die dabei zu sehen sind, sind aber in ihrer Mehrzahl in einer tragischen Karrieresackgasse gelandet. Sie haben den Sprung von der U16 und U18 ins Profiteam knapp verpasst, und werden in der Regionalliga (= 4. Liga) mit Spielpraxis versorgt, in der Hoffnung, dass sie dort ein schwächerer Verein entdeckt, und noch mit einem Profivertrag versorgt.
In der Regionalliga wird – aus Normalverdiener-Perspektive – auch sehr ordentlich gezahlt. Der Bonner SC, der alljährlich gegen den Abstieg spielen muss, kann ein Klagelied davon singen. Aber für ein Ausgesorgt-Haben nach der aktiven Fußballerzeit reicht das nicht. Siehe Otto Addo. Darum ist es in meinen Augen eine sehr gute Idee des VfL Borussia, ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen. Zumal er auch sonst ein kluger, sympathischer Kerl ist.
Zu den Fanaktionen an diesem Bundesligaspieltag gab es gestern in Stuttgart schon eine schöne Vorlauf-Choreo. Ich bin froh und dankbar für diese Sorte Fans. Und bei den Mafiosi der Fifa sind sie auch schon nervös, wie Alina Schwermer/taz berichtet.
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