Nahost / Gletscherschmelze Hindukusch&Himalaya / Fußball in China
Am elektrisierendsten ist vielleicht, was Thomas Pany/telepolis über mögliche strategische Verschiebungen im Nahen Osten berichtet. Durch die Kashoggi-Affäre ist offensichtlich ein Machtvakuum entstanden. Saudi-Arabiens Führer Kronprinz MBS hat an Handlungsfähigkeit verloren, die seine feudalen Bündnispartner in den benachbarten Feudaldiktaturen gewonnen haben. Da ihre feudale Machtstruktur vermutlich weniger kompliziert verschachtelt ist, als die der Familie Saud, können sie in kürzerer Zeit mehr Fakten schaffen, wie ein Schnellboot gegenüber einem Tanker. Israel mit seinem vermutlich bestens informierten Geheimdienst mittendrin. Wenn nur auch die leidenden Menschen im Jemenkrieg daraus Vorteile ziehen könnten …
Im mittelasiatischen Hochgebirge lauern andere Gefahren. Auch dort schmilzen die Gletscher, es entstehen Seen an Stellen, die die Natur nicht geplant hat. Erdwälle, die das Wasser eine zeitlang zusammenhalten, können brechen. Die dann freiwerdenden Wassermassen bringen nicht nur Wasser, sondern Geröll in der Grösse riesiger Felsbrocken mit, die Dörfer und Kleinstädte begraben können. So berichtet es Wolfgang Pomrehn/telepolis.
In China will es nicht gelingen, das billionenschwere Fußballbusiness in der Gesellschaft zu verankern. Diese Sportart erweist sich als sperriger und schwerer berechen- und planbar, als es die politische und sportliche Führung Chinas gewohnt ist. Die WM-Gastgeberschaft gibt es zu kaufen. Aber der eingeplante WM-Titelgewinn erfordert mehr Achtsamkeit und Dialektik-Expertise bei der Erziehung und Ausbildung talentierter, gleichzeitig teamfähiger Individuen – sowie Zeit und Geduld. Die Fußballmafia muss hoffen, dass Chinas politisches Interesse an dieser Branche nicht abebbt. Sonst sind die Grenzen des Wachstums erreicht. Denn wenn das Fußballbusiness in beiden Weltmächten, China und USA, nicht relevant ist, ist es mit seiner ökonomischen und demagogischen Allmacht bald vorbei.
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