Deutsche Leitmedien zu Venezuela und EU-Urheberrecht
Stefan Niggemeier scheint so zornentbrannt, dass er sein eigenes Geschäftsmodell hinter sich lässt und seine aktuellen Erkundungen ohne Paywall offenstellt, damit es möglichst viele mitbekommen. Recht hat er, und danke.
Zum einen legt er offen, wie uns eine Legende aus den Auseinandersetzungen in Venezuela aufgetischt wurde – frühzeitig dagegen geflucht wurde hier – und als sie sich als falsch herausstellte, lediglich der Tagesschau-“Faktenfinder” eine gut verborgene Korrektur verbreitete. Die Tagesschau-Legenden sehen täglich 10-15 Mio. Menschen. Und wieviele rufen die “Faktenfinder”-Seite auf?
Das andere ist die EU-Urheberrechtsnovelle. Schadenfroh ist in dieser Auseinandersetzung zu besichtigen, was für ein Vorgestern-Etikett sich die CDU/EVP hier selbst aufgeklebt hat, und das vermutlich viele Jahre nicht mehr von sich Abknibbeln kann. Ein faszinierendes Kunststück, wie es hier selbst heute, im 21. Jahrhundert noch gelingt, klassenübergreifend eine zwar quantitativ kleine, aber mit weit längerer Lebenserwartung ausgestattete Generation gegen sich aufzubringen. Deutsche Leit- und Traditionsmedien sind die Anstifter, die der CDU diesen Nasenring gepierct haben. Und der Deutschen Presseagentur/dpa, die ihnen ja selbst gehört, auch.
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