Mit meiner langjährigen Watzke-Skepsis habe ich mich nicht getäuscht. Das CDU-Mitglied an der Spitze des BVB bereitet die Öffentlichkeit auf das Auseinandernehmen der Fußball-Bundesliga in einer Weise vor, wie die Bundeskanzlerin die EU zerbröseln lässt. Strategie und Taktik ähneln sich auf erschreckende Weise. Vorrang hat, keinen Widerstand gegen Entwicklungen zu leisten, die “sowieso nicht aufzuhalten” sind. Immer in guter Deckung hinter Sichtschutz bleiben, wenn es darum geht, den eigenen Vorteil zu sichern.

Die schlafenden Männer im Frauenfussball

Der Manager des 1. FFC Frankfurt Siegfried Dietrich macht jetzt mit Eintracht Frankfurt das, was ich schon bei der Frauen-WM 2011 dem Bonner SC geraten habe, mit dem SC 07 Bad Neuenahr zu tun: sportlich und im Management zusammen zu gehen. Die Mangamentmänner wollen den Lauf der Zeit nie verstehen. Die Frankfurterinnen waren von 1999-2008 sieben mal Deutsche Meisterinnen, mit einer Dominanz wie der Fußballkonzern aus dem süddeutschen Raum bei den Männern. Dann hat eben dieser Konzern, wie parallel auch der VW-Konzern, die Potenziale des Frauenfussballs erkannt, und ist mit seiner ganzen brachialen und egomanen Kapitalmacht da reingegangen. Und jetzt, mehr als 10 Jahre später, haben es die in Frankfurt auch gemerkt. Die Frauenfussball-Bundesliga stirbt jedes Jahr mehr an Langeweile. Die besten Spielerinnen wandern in attraktivere, mehr investierende Länder ab.

Burgsmüller

Noch ein schöner Burgsmüller-Nachruf von dem augenscheinlichen BVB-Fan Christian Thomas/FR.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net