Vor einiger Zeit hatte ich hier schon wissensfrei spekuliert, dass der Mensch erst dööfer gemacht werden muss, damit die KI (“Künstliche Intelligenz” oder “Künstliche Idiotie”) eines Tages über ihn siegen kann. Leider gibt es Symptome, dass wir Menschen, angeleitet von unseren herrschenden Klassen, schon auf dem Weg dahin sind.
Manche leitende Angestellte der herrschenden Publizistik meinen derzeit, das sei an der “Extinction Rebellion” zu erkennen. Der Missionarismus und Existenzialismus dieser Organisation ist mir (62) kulturell fremd. Möglich, dass es sich aufgrund der britischen Herkunft dieser Truppe im Kern um ein paar verpeilte Ex-Trotzkist*inn*en (solche gibt es auch in meinem Freundinnenkreis; und auch hier in Bonn, nannten sich lange anmassend “Jugendbewegung”) handelt. Nervös macht die Herrschenden wohl eher, dass die Kinder gecheckt haben, dass die “Normalen” das Problem sind. Aber wer und was ist heute noch “normal”?
Die “Normalen” sind definitiv inkompetent darin geworden, zu erkennen, wer die Bekloppten sind. Immer mehr insbesondere auch “demokratische” Staaten werden mittlerweile von paranoiden Bekloppten beherrscht und von ebenso paranoiden (weil untergehenden) Medien – als auch unter Umgehung solcher Medien – direkt bespielt und bespasst. Symptome für Gefahren und Risiken, die von absteigenden Mächten ausgehen, hier sehr gut von der weitgereisten Charlotte Wiedemann beschrieben.
Nehmen Sie nur hier die Beispiele des hierzulande schön gesoffenen Emmanuel Macron (und sein Regime) oder die New York Times. In meiner Lebenszeit gab es Epochen, in denen menschlich-soziale, gesellschaftliche und auch kriminalistisch polizeiliche Kontrolle noch so funktionierte, dass solcherart Phänomene ganz ohne monsterhafte Datensammlungen eingedämmt wurden. Es gab menschliche gesellschaftliche Intelligenz, Interesse an der eigenen Umwelt, Empfänglichkeit für Gefahren- und Notsignale, Handlungsfähigkeit- und -bereitschaft, weit bevor Staatsautoritäten zur Stelle sind. Diese menschliche Intelligenz, schon immer sehr ungleich verteilt, nimmt derzeit nicht zu, sondern ab. Nicht erlernt, jedenfalls nicht in angeblich “sozialen” Medien.
Die heutige Ausbreitung von Paranoia ist gleichzeitig das Erfolgsgeheimnis der öffentlich aufgeführten – ob sie auch in echt so sind, entzieht sich meiner Kenntnis – Charaktere einer Angela Merkel oder eines Robert Habeck. Ihrem öffentlichen Bild kann mann und frau einiges Kritische anhängen – Jähzorn, Paranoia, Verrücktheit, Unberatbarkeit gehören alle nicht dazu.
Ein schönes Beispiel, wie der gegenwärtige Kapitalismus diese Paranoia systemisch produziert und vervielfältigt liefert der scharfe Analytiker Christian Y. Schmidt, der lange Lebensjahre (seit 2003) im chinesischen Kapitalismus zugebracht hat, mit seinem Bekenntnis als “Eskalationskunde”. Grossartig geschrieben. Auch erfunden? Ich bin mir nicht sicher.
Ich kenne eine Bundestagsabgeordnete, die war mehrere Jahre Eskalationskundin der Deutschen Bahn. Auf diese Weise sammelte sie Fahrkarten-Gutscheine, am Telefon. Verbraucherzentralen empfehlen das allen Abonnent*inn*en von Dienstleistungen: Ärger machen, auf die Nerven gehen, bis ein besseres Angebot kommt. Alle wissen es. Aber wie viele haben so viel Zeit wie Christian Y. Schmidt? Kommt das von Konfuzius?
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