Imgrunde steckt doch überall der Russe dahinter
Harald Hordych/SZ freut sich darüber Zeit zu gewinnen, weil Leute wie Friedrich Merz ihn “nicht mehr brauchen”. Das ist in seiner eigenen Redaktion allerdings noch nicht zu allen vorgedrungen. Sie sehen sich bemüssigt, ein Gerücht zu verbreiten, das die New York Times im Auftrag von “people familiar with the matter” verbreitet: auch hinter Bernie Sanders steckt imgrunde der Russe. Wie erfunden die ganze Hypothese ist, ist schon daran zu erkennen, dass Sanders nicht der leichtere, sondern der schwierigere Gegner für Donald Trump ist.
Zur Erinnerung: das letzte Mal hat Trump nicht gegen Sanders, sondern gegen Hillary Clinton gewonnen. Das war die, die sich die New York Times und die “people familiar with the matter” gewünscht hätten. In den USA gewinnt nicht die Wahl, wer “die Mitte” gewinnt, sondern in den richtigen Bundesstaaten am besten die potenziellen Wähler*innen zum tatsächlichen Wählen motiviert und mobilisiert. Das hatte Trump leider sehr professionell organisiert. Und das tut Bernie Sanders jetzt zum Glück auch.
People, deren Verzweiflung über die New York Times in diesen Wochen ins Entsetzen wächst, wünschten sich kürzlich mir gegenüber, diesen Text von Tomasz Konicz/telepolis an die New York Times zu senden, auf dass sie ihn verbreite. Nee, klüger wäre es, wenn sie von uns nicht mehr gebraucht würde.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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