Der bundesweit umsatzstärkste Schweineexperte ist ohne Zweifel Clemens Tönnies. Das ist der Philosoph, der über den Geschlechtsverkehr in Afrika lebender Menschen schon mal laut nachdenkt. Die westfälischen Handwerker*innen, der Erzbischof und auch der vorlaute CDU-MdB Linnemann hatten danach weder ihr “Spiel” abgebrochen, noch individuell den Saal verlassen. Heute Abend wollen sie aber abbrechen, wenn irgendwelche Fans böse zu irgendwelchen Milliardären sind. Ist halt doch eine Klassengesellschaft hier. Mein Vorschlag: eine Gruppe Schwarzer Fußballfans und rumänischer Schwarz(sic!)arbeiter*innen beleidigt heute den Herrn Tönnies so deftig, wie er es mit ihnen getan hat. Daraufhin verlassen die Münchener Spieler mitsamt ihrem westfälischen, seine Kanzlerkandidatur vorbereitenden Häuptling Rummenigge aus unverbrüchlicher Solidarität mit Fußballoligarchen unter Protest das Stadion, das Spiel wird für S04 gewertet – und der DFB-Pokal plötzlich wieder ein interessanter Wettbewerb (das würde auch die vom Fernsehen freuen und die Umsätze erhöhen).
Gut, es gibt auch ernstgemeinte Diskussionsbeiträge: ich empfehle wieder Jan-Christian Müller/FR und besonders den Ex-Bad-Honnefer Andreas Rettig/FR, mit dem es in der DFL-Geschäftsführung wahrscheinlich nicht zum derzeitigen Desaster gekommen wäre.

Schweine und Grüne

Das eigentliche Verbrechen, für das Clemens Tönnies beleidigt werden müsste, ist nicht, was er dem Fußball, sondern was er den Schweinen antut. Nun, fast ohne dass es die breite Öffentlichkeit bemerkt, haben die Grünen nicht wenig politische Macht, darauf Einfluss zu nehmen, im Bundesrat. Da liegt nämlich eine Verordnung der Agrolobbyistin Klöckner zur Beratung, derzufolge die Schweine noch 17 Jahre weiter gequält werden dürfen sollen. Vielleicht interessiert das Grüne Veganer*innen ja nicht, mich als Schweineesser dagegen sehr. Es schmeckt nämlich nicht. Es nicht zu essen, hilft den Tönnies-Schweinen auch nicht, dann exportiert er sie halt, gerne auch nach Russland und China, die kriegen das da gar nicht so billig hin wie er.
Im Sinne des Wortes bekommen wir hier einen Vorgeschmack auf Grünes Regieren. Ich bin gespannt.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net