Den, an den wir uns all die Jahrzehnte gewöhnt haben. Das Fußball-Entertainment-Business tut so, als gäbe es kein Infektionsgeschehen. Anfang August will die Uefa in Lissabon – Portugal meldet aktuell gut 50.000 Infizierte, 35.600 Genesene und gut 1.700 Tote – mittels eines Operettenturniers ihre Geldmaschine Champions League weiter rattern lassen. Insgeheim wissen die Entertainment-Manager aber längst, dass die Ware, die sie teuer eingekauft haben und versenden wollen, nichts entertainiges mehr hat, vulgo nichts mehr wert ist. Für die zahlenden TV-Konzerne ist die Uefa-Gelddruckmaschine also ein Geldverbrennungsofen.
Hinterher können Sie ja Zuschüsse, Kredite und Bürgschaften beim doofen Staat beantragen.
Und dann gibts da noch den Fußball, der Sport ist, der Sozialarbeit macht, der Jugendlichen mit Spiel und Spass Beschäftigung gibt. Der macht pleite und stirbt. Zunächst bleiben die Mitglieder weg, undsoweiter … Vereine, die auf Mitgliedsbeiträge und Zuschauereinnahmen angewiesen sind, werden von dem Milliardären da oben mit dem Arsch gar nicht erst angeguckt. Was soll das für einen Sinn haben, was kein Kapital vermehrt?
Mein Rat an alle Grossanleger: investieren Sie in virtuellen Sport. Das ist der nächste heisse Scheiss.
Im September, wenn die DFL weitermachen will, ist das Virus nicht weg, und ein Impfstoff noch nicht da. Trotzdem wollen sie selbstausgesuchte Zuschauer reinlassen, Stehplätze aber nicht zulassen. Die Stimmung im Stadion und an der Glotze wird also so ähnlich wie jetzt, ohne echte Fans, echte Bratwürste und echtes Bier. Wen interessiert das? Eine ärmliche Simulation. Dann sollten sie die Plastikschalen im Stadion wenigstens durch gepolsterte Liegen ersetzen, damit auch mal ein Mittagsschläfchen für den edlen VIP-Gast möglich ist.
Ein Anlass, in diesem Blog die Fußball-Rubrik wieder zu aktivieren, wird also ausbleiben.
Bleibt die wichtigere Frage, die das Infektionsgeschehen nicht so geistesabwesend ignorieren kann: wie berühren wir uns noch?
Letzte Kommentare