Und: Ötti-Missbrauch
Die südafrikanische Ärztin Zolelwa Sifumba sprach in der FAS eindrücklich von den Lebensgefahren, die ihr Beruf bereithält. Sie hat sich entschlossen, ihre berufliche Arbeit selbst intensiv auf allen Medienkanälen zu senden. Solcher Aktivismus kompensiert – leider nur in geringem Masse – die schwache gewerkschaftliche Organisationsmacht der Pflegeberufe. Wenn dann noch recherchefaule ARD-Redaktionen bereitwillig Konzern-TV (“Vivantes”) machen, statt in einer 5-Sekundenrecherche herauszufinden, warum es schwierig ist, Menschen für Pflegeberufe zu gewinnen, tja, dann frage selbst ich mich, wofür die Haushaltsabgabe für ARD, ZDF und Deutschlandfunk noch gut sein soll (Küppis Sparvorschläge ab Minute 2:25).
Bemerkenswert einsilbig argumentiert FAZ-Wissenschaftsressortchef Joachim Müller-Jung für die Corona-Impfung. Kein Pro&Contra zur Entwicklungsstrategie diverser Hersteller, keine Kritik ihrer PR- und Kapitalstrategien, der Logistikprobleme, der Schwierigkeit, echter Wirksamkeit und Nebenwirkungen seriös auf die Spur zu kommen, und warum nach entsprechender Risikoabwägung das Pro-Impfen überwiegen sollte. Mag sein, dass diese Fragen in einem Interview mit dem Immunologen Stefan H. E. Kaufmann behandelt werden; das ist jedoch in der Paywall eingemauert.
Ebenso merkwürdig: das FAZ-Gesellschaftsressort berichtet über eine Stude der Uni Mainz über die wachsenden Einsamkeitsprobleme alter Menschen in der Pandemie. Immunabwehr geht anders. Warum die FAZ nicht zu der Studie verlinkt? Fragen Sie ihre Verlagsherren. Oder klicken Sie einfach mal hier.
Ötti-Missbrauch
Jetzt muss ich noch mal mit Küppi schimpfen, den ich oben schon verlinkt habe. Ötti war mein Rufname in der Schule. Er störte mich nicht, hat er doch einen phonetisch freundlichen Klang. Von attraktiven jungen Damen ausgesprochen empfend ich ihn als ein kleines Zeichen emotionaler, ja zärtlicher Annäherung – ich wusste schon in jungen Jahren zu geniessen. Nun wandte ihn Küppi auf eine Figur an, in deren Nähe ich weder politisch, noch landsmannschaftlich noch phonetisch gerückt werden will. Es handelt sich um einen klaren Fall der Kontamination des Ötti-Begriffs. Allein das ist Grund genug zum Auftragsentzug 😉
Alles andere war voll o.k. Übermorgen macht er (hoffentlich) weiter.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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