Die grassierende sich ausbreitende Sucht nach Selbstoptimierung macht vor niemandem halt, ist ein roter Faden der gesellschaftlichen Entwicklung in allen vom Neoliberalismus dominierten reichen Staaten und Ländern. Meagan Day/Jacobin berichtet über eine neu erschienene Meta-Studie zu dem Thema. Die Selbstoptimierer*innen quälen nicht nur sich selbst, sondern als Sozialwesen und Massstabsetzer*in auch alle ihre Mitmenschen. Und setzen falsche, menschenfeindliche Kriterien für die weitere gesellschaftliche Entwicklung. Eine Falle, die gesellschaftliche und individuelle Emanzipation verhindert, entsprechende Wege in solche Richtungen verbarrikadiert. Hier gehts ergänzend um entsprechende Fallen für die Kinder. Menschen in der Selbstoptimierungsfalle werden, was ich hier geschrieben habe, als Vorwurf lesen: “Du bist schuld!” Das ist exakt nicht so. Aber dieses Wahrnehmungsproblem bestätigt, was ich eigentlich meine. Es geht nicht um “Schuld”, sondern um Politik und öffentlichen Diskurs.
Darum ist der rheinische Liberalismus des “Jede’ Jeck is’ anders” zwar individuell umgänglich, aber keine gesellschaftlich taugliche Devise. Darum ist es gut, dass Jacobin das Thema aufruft. Es wäre wichtig, wenn diese Debatte im öffentlichen Diskurs mehr Gewicht bekäme, als sie hat.
Liar-Kingdom
Annette Dittert, das ist die, die Sie aus dem TV kennen, ARD-Korrespondentin in London, hat in den Blättern etwas mehr Platz bekommen, als in der Tagesschau, um die Strategie des legitimen Trump-Nachfolgers im United Kingdom zu porträtieren.
Coronavirus und die Labor-Hypothese
So, wie schon die hier im Extradienst hervorgehobenen 16 Autor*inn*en, lässt Matthias Becker/telepolis an seiner Mischung aus Grübelei und Recherche teilhaben. Eine Wohltat gegenüber dem weit verbreiteten Verkündigungs- und Gewissheitsjournalismus.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net