Die Berliner Zeitung interviewte einen Immobilienlobbyisten (mittlerweile eingemauert), der auf den demografischen Wandel aufmerksam machte. Derzeit kommen die Kinder der geburtenstarken Jahrgänge auf den Wohnungsmarkt. Das wird bald nachlassen, und zwar stark. Schon jetzt sei es so, dass es genug Wohnungen gebe. Nur wohnen die geburtenstarken Jahrgänge, die jetzt in Rente gehen, in mittlerweile zu grossen Wohnungen. Wenn die wegsterben, gebe es keine ausreichende Nachfrage mehr. Darum zweifelt der Mann an, ob es heute noch schlau sei, als junger Mensch angesichts der aufgeblasenen Kaufpreise Immobilieneigentum zu erwerben. Damit könnte er rechthaben.
Die Immobilienkaufpreise stehen schon heute in keinem angemessenen Verhältnis mehr zur erzielbaren Mietrendite. Das liegt daran, dass es sehr viel Geld gibt, das Anlagemöglichkeiten in Immobilien sucht. Aber nur sehr wenig Geld bei denen, die eine (Miet-)Wohnung suchen. D.h. schon jetzt sind die Wohnungen, die noch gebaut werden, nicht für die Käufer*innen, aber für die Mieter*innen viel zu teuer. Die gebauten Wohnungen (“bauen, bauen, bauen” fordert die Lobby) sind die Falschen.
Leerstände sind für die Grosseigentümer*innen kein Problem. Die können sie als “Verluste aus Vermietung und Verpachtung” von der Steuer absetzen, also uns alle bezahlen lassen. Was wollen wir wetten, dass sich das bei den Koalitionsverhandlungen nicht ändert? FDP “gegen Subventionen”? Wers glaubt, ist selber schuld.
Die nächste Pandemie ganz nah
Es ist schon recht altes Wissen. Aber die Empfänglichkeit der Öffentlichkeit ist gewachsen. Die nächsten Viren warten schon. Die Massentierhaltung ist eine Superfabrik für die nächsten Viren. Susanne Aigner/telepolis berichtet; und Alois Berger hat zum gleichen Thema einen DLF-Hintergrund produziert. Lesen Sie das ruhig zum Sonntagsfrühstück. Und ziehen Sie die richtigen politischen Schlüsse aus dem Wechsel Ihres Appetits.
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