Trump, Clinton und die Kardinäle
Die unverwüstliche Christiane Florin/DLF bleibt dran. Die Männer haben sie als gefährlich identifiziert und schiessen zurück. Aber es funktioniert nicht mehr. Die einstige Macht der Katholischen Kirche ist gebrochen. Die Täter werden jetzt verfolgt. Das ist zwar eine mühselige Arbeit für Journnalist*inn*en. Und für nicht wenige Opfer droht ein Drahtseilakt zu einer zusätzlichen Traumatisierung. Doch selbst darauf können sich die einst unverwundbaren Täter nicht mehr verlassen. Dank Journalistinnen wie Frau Florin.
Auch ganz oben ist das Thema angekommen, und wird derzeit im Prozess gegen Ghislaine Maxwall öffentlichkeitswirksam ausgetragen. Christian Zaschke/SZ berichtet fehlerlos über den Schuldspruch des Gerichts. Fehlerlos, weil er auf die Bezeichnung “Selbstmord” beim Tod des Täters Epstein verzichtet. Anne Vorbringer/Berliner Zeitung rückt einen der Windsors in den Fokus als einen derjenigen, die sich nun nicht sicher fühlen können. Dieser Wicht ist aber viel unwichtiger, als z.B. die ehemaligen US-Präsidenten Trump und Clinton, die ebenfalls zur Epstein-Kundschaft gehörten, wie mutmasslich alle relevanten Geheimdienste dieser Welt.
Das wird noch spannend, wer in diesem Zusammenhang verfolgt wird, und wer nicht. Dass diese Spannung mittlerweile überhaupt entsteht, ist ein grosser Fortschritt und Erfolg des globalen Feminismus.
Danke, und weiter so.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net