Versteckte Botschaften der Landtagswahl
Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl ist um rund 10% gesunken. Wie immer forscht niemand nach den Gründen. Nichtwähler*innen werden nichts gefragt, von niemandem. So bleibt ein weites Feld für Spekulationen und politische Instrumentalisierung. Die Regel ist jedoch: Ignorieren. Ich habe nur mal so – “spasseshalber” träfe es hier nicht wirklich – die absoluten Stimmenzahlen der Landtagsparteien betrachtet, sowie ihren Prozentanteil an den Wahlberechtigten.
Das ergab folgendes Zahlenwerk:
CDU - 244.346 19,7% SPD - 744.172 14,7% FDP - 646.859 3,2% Grüne + 760.518 10,0% AfD - 237.863 3,0%
Das heisst, der neue NRW-Landtag repräsentiert faktisch gerade mal 50,3% der Wahlberechtigten. Er wird sich mutmasslich darauf ausruhen.
Bonn bestätigt Ratskoalition
Das hat Andreas Baumann (Generalanzeiger, Paywall; darum mutmasslich) bereits zutreffend kommentiert. Es gab anlässlich der anderen Wahl, die den Wähler*inne*n offensichtlich bewusst ist, Verschiebungen in den Lagern.
Die Grünen haben ein fast identisches Wahlergebnis zur Kommunalwahl: + 500 Stimmen. CDU (+ 7.000) und SPD (+ 6.500) legen gegenüber der Kommunalwahl zu, sogar die FDP (+ 3.000), Linke und Volt geben jeweils über 4.000 Stimmen ab. Die Bonner Wahlbeteiligung ist ebenfalls fast identisch (+ einige hundert).
Gegenüber der Kommunalwahl hat das Ratsbündnis weniger als 1 % abgegeben, die Ratsopposition aber nur minimale Zehntel zugelegt (die 10% des “Bürgerbundes” sind halt woanders hingegangen).
Für die Oberbürgermeisterin Katja Dörner ist das wie eine verfrühte Wiederwahl = Mund abputzen und weitermachen.
Gibt es irgendwo eine Übersicht über den Anteil der Nichtwähler nach den einzelnen Wahlbezirken?
Ja. Hier:
https://wahlen2.bonn.de/wahlen/LTW2022/05314000/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=57&stimmentyp=0&id=ebene_10_id_16