mit Update abends
Vor knapp einer Woche schrieb ich über den “Putin” im eigenen Stall. Die uralte Idee von Gastarbeitern, die mann im Ausland kurz bestellt, und ebenso schnell wieder retouren lässt, war schon in den 60er Jahren schlecht. Aber der FDP-Verkehrsminister hat den Stein ohne viel Nachdenken einfach noch mal ins Wasser geworfen, weil er nicht mehr wusste, welche Wellen das macht. Es sind verschiedene.
Wenn die Fachministerien nicht vorher miteinander sprechen, weil sich einer mehr profilieren will als die andern, dann kommt der Stress hinterher. Wenn der nicht mit uns spricht, dann zeigen wir ihm aber mal, was er davon hat. Und so kam es. Wenn die FAZ diesen Link zwischenzeitlich einmauert, dann hören Sie sich im DLF Susanne Güsten an (Audio 5 min) – das haben Sie mit Ihrer Haushaltsabgabe schon bezahlt.
Aus der Türkei wurde heute eine Inflationsrate von knapp 80% gemeldet. Um die Demokratie ist es dort noch schlechter bestellt, als um die Wirtschaft. Krieg führt sie auch, im eigenen Land und in Syrien – es hat nur kein deutsches Medium Zeit darüber zu berichten. Alles gute Gründe, das Land zu verlassen. Für Kurd*inn*en, für Oppositionelle und alle, die eine Familie ernähren wollen und müssen. Also sehr viele. Doch die lassen sich nicht nach drei Monaten wieder wegschmeissen. Es sind Menschen mit elementaren Rechten. Um ein neues Einwanderungsrecht wollen sich die zuständigen Bundesministerien aber erst “im Herbst” kümmern. Na dann ist es ja wohl doch nicht so dringend …
In Essen-Karnap sind schon alle Kneipen zu. In Beuel wird Gastropersonal gesucht. In Kleinbritannien sind sie schon weiter.
Irgendwie erinnert das an die deutsche Coronapolitik
Was die am meisten gestört hätte, wären valide Daten gewesen. Darum wurden und werden die vorsichtshalber gar nicht erst erhoben. Und die Schuld daran dann dem schlimmen Datenschutz zugeschoben. Irgendwer muss ja schuld sein. In kompletter Verzweiflung vor unbehobenem Pflegenotstand, Viren- und Impfblindflug soll jetzt unsere Scheisse in den Kläranlagen Aufschluss bringen.
Das Klima ignoriert frech die G7-Beschlüssse
Hier in Bonn verspricht das 14-Tage-Wetter nur für einen Tag Niederschläge: nächsten Donnerstag. Rheinpegel Bonn 208 cm, fallend. Das Klima hat wohl noch nichts von den G7-Beschlüssen gehört.
Um Sydney ist es ähnlich schlimm, wie letztes Jahr im Ahrtal. In den Alpen (Audio 4 min) kommen ganze Gletscher und Berge runter.
Update abends:
Die Tagesschau (um 17 h) war von der Klimakatastrophe – nicht der kommenden, sondern der der Gegenwart – gerahmt: die Dolomiten-Katastrophe und die Dürre in Ostdeutschland, mit der Hauptstadt in der Mitte, die sich mit ihrem eigenen Abwasser “versorgt”. Die grössere Katastrophe war mutmasslich der von Deutschland ausgerichtete G7-Gipfel von Elmau, der diese Weltwirklichkeit konsequent und radikal ignorierte. Eine verlorene Politikgeneration. Die Letzte?
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