Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Konditoreikrise

Der Krisenfall in Beuel ist eingetreten. Kathy Schaefer-Matijevic ist erkrankt, meine Haus-und-Hof-Konditorin. Quälend gähnende Leere in den Kühlschränken des Bistro Odeon neben dem Momo-Bioladen. Für heute habe ich noch ein gebunkertes Stück Pfirsich-Pie. Und dann? Wie soll das Leben weitergehen? Täglich gönne ich mir abends ein Stück, wenn das Tagwerk vollbracht ist. So ist garantiert, dass der Tag immer ein gutes Ende nimmt. Und jetzt sieht es aus, wie in der DDR. In Beuel!

Zu meinem Tagwerk gehörten heute zwei Texte. “Katastrophen-Lagen – Fakten vs. Propaganda – Energie und Klima sind strategisch umkämpft”. Ahrweiler-Landrätin Cornelia Weigand gab der FAZ ein lesenswertes Interview (nur Paywall). Während sie schlüssig redet und arbeitet, im Rahmen der engen Möglichkeiten einer Kommunalpolitikerin, lässt sich das von der EU-Energiepolitik nicht behaupten.

In “Information-Warfare” geht es um “Cognitive Warfare” der Nato, sowie um eine Kontroverse zwischen den Herren Markus Linden und Thomas Moser, in der mir eine Parteinahme nicht schwerfällt.

Wenn ich von der Konditoreikrise absehe, sind die Beueler Lebensbedingungen optimal. Heisser als 22 Grad muss es nicht werden. Übermorgen ist – endlich – Regen versprochen. Rheinpegel Bonn 198 cm.

Der Coronapegel steigt: 7-Tage-Inzidenz 778,6, und was schlimmer ist: 131 im Krankenhaus, das sind 30 mehr als letzten Donnerstag. Die Leitungen der Unikliniken halten weiterhin stur an ihrer empathiefreien, patient*inn*en- und beschäftigtenfeindlichen Bockigkeit fest, während die Medienarbeit der Kampagne von ver.di und anderen immer besser wird. Die NRW-Landespolitik stellt sich weiterhin tot, und lässt ihre Klinikleitungen amoklaufen. Das steigert die Vorfreude auf die herbstliche Coronawelle – die sichtbar schon im Sommer da ist.

Freundliche Grüße

Martin Böttger

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

3 Kommentare

  1. Roland Appel

    Die Konditoreikrise kann leicht behoben werden – allerdings bedarf es nicht zuletzt aufgrund der Flutkatastrophe des letzten Jahren an Ahr und Swist einiger Anstrengungen im ÖPNV – die Bahnlinie nach Odendorf ist noch nicht wieder in Betrieb. Ausweg ist der Individualverkehr – ich biete mich Dir an, denn ich kochte für Freunde, deren Haus am Orbach in Odendorf bis zur 1.Etage überflutet wurde, seit September 21 regelmäßig bis sie vor einem Monat wieder eine Küche in Betrieb nehmen konnten.
    Das Café von Sturm ist erstklassige Konditorei und Patisserie,
    https://www.youtube.com/watch?v=dttr4PLfvto
    Aber sie sind angeschlagen. Deshalb ist jeder Besuch und Kuchenkauf dort ein Solidaritätsbeitrag zur Wiedererstehung der Flutregion. Sie haben Kuchen, Torten, Plätzchen und Pralinen 1. Wahl, allerdings hat das traditionelle Cafe noch nicht wieder geöffnet, ob das passiert, steht wegen der Flut-Nachwehen und mangels Gelder in den Sternen. Früher hatte “von Sturm” übrigens eine Filiale in der Kaiserstraße nahe dem Bahnhof (Spionagecafé im Studijargon), die nach dem Tod des ehemaligen Chefs vor einigen Jahren leider an andere Betreiber verkauft wurde. In Odendorf backt man den alten Originalrezepten der Familie. Noch.

  2. Rolf Sachsse

    Außer der Bonner Naschwerkstatt gibt’s eine rechtsrheinische Lösung für die Tortenkrise: Das Café im Königswinterer Bahnhof. Sieben Minuten mit dem Nahverkehr hin, halbe Stunde dort, sieben Minuten zurück – klappt fast immer…

  3. Martin Böttger

    Ich danke herzlich für Euer Mitgefühl. Für heute und morgen bin ich mit einer Nussecke – die besten der Stadt – und einem “kalten Hund” versorgt. Unabhängig davon, bin ich immer interessiert, Eure Tipps in der Praxis zu prüfen.

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