Vor einigen Jahren hatten viele in den Medienanstalten Probleme zu verstehen, was Framing ist. Eine fachkundige Wissenschaftlerin, Elisabeth Wehling, kam unter die Räder ARD-interner Intrigen, als sie den Anstalten und ihren Führungskräften beibringen sollte, was das ist. Die Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld GmbH benötigt diese Weiterbildung nicht mehr, wie sie gestern im ZDF-Magazin-Royale unter Beweis stellte. Die FDP war dabei nur das leichte Opfer. Das Problem ist die Mehrheit der Medien, die es nicht versteht. Kurt Tucholsky wusste es schon: “Was darf Satire?”
Günter Bannas hat den Trickreichtum von Annalena Baerbock verstanden. “Besetzt” ist eine bannastypische Mischung aus bewunderndem Respekt, und subtiler dekonstruierender Kritik, mit der er seinen Text startet. Diese intelligente Mischung machte ihn im Laufe seines Berufslebens zum führenden Hauptstadtjournalisten, schon weit vor Berlin.
Roland Appel nimmt sich in “Strukturelle Gewalt” das strategische Bündnis zwischen Elon Musk und Donald Trump vor. Das deutsche Mediensystem hätte Möglichkeiten informationell und kommunikativ zu kontern – seine Führungskräfte sind jedoch zu dumm dazu, und lassen es zusehends entkernen, wie es parallel auch im UK, in Frankreich, der Schweiz und Österreich passiert – in Italien ist es fast vollendet. Die Herrschenden wissen, warum sie das tun. Sie fürchten die Demokratie und alle ihre Elemente.
An einem Beispiel verdeutliche ich das in “Wer den Krieg will”. Wenn Sie einer Horde Köter ein Stück Gulasch hinwerfen, raufen sie darum, ohne nach rechts und links zu gucken. In der Zeit können Sie als Hundehalter*in in Ruhe essen. Das Stück Gulasch sind derzeit die Armbinde eines Fussballkapitäns oder eine mittelgute Aktion an einem mittelklassigen Flughafen. So übersehen fast alle deutschen Leitmedien die strategischen Interessengegensätze in Nato und EU, und wer dort wen über den Löffel balbiert – von “fremden” Ländern, wie z.B. dem Iran ganz zu schweigen. Die positiven Ausnahmen benenne ich in meinem Text.
Heute Nacht finden Sie zwei weitere Hinweise auf Lesenswertes: US-Rüstungsexporte und Möchtegernkillerapplikationen in der IT. Morgen früh folgt ein weiterer Text von Petra Erler, in dem sie ausführlich das Verhältnis EU-USA ausleuchtet. Ich verrate vorweg: das sieht nicht gut aus.
Schlafen Sie gut – davor oder danach. Es ist eh dauernd dunkel. Trick: Mittagspause machen und raus in die Sonne!
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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