Eine Volksweisheit, die ich als Kind des Ruhrpotts mit der Muttermilch aufgenommen habe. Darum – Vorsicht, Dialektik! – habe ich schon als Schulkind den Lottoschein der Eltern abgegeben, und bin auch heute dabei, beim Jackpot von 39 Mio. €. Wenn ich nächste Woche nirgends anzutreffen sein sollte, wissen Sie: ich bin mit dem Geld auf der Flucht. Als Fussbalfan weiss ich mit diesem Wochenende nichts anzufangen: “Länderspielpause” = Langeweile. Also ein wenig Kopfrechnen. Für Julian Nagelsmann als Haushaltshilfe würde der Jackpot nicht ausreichen.
25 Mio. hat der Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum an den Red Bull-Konzern überwiesen, allein dafür, dass der Herr Nagelsmann einen Arbeitsvertrag unterschrieb, und auf dem Trainingsgelände noch keinen Pieps oder Pups gemacht hatte. Keine Ahnung, wessen Geld da wieder gewaschen werden musste. 6 Mio./Jahr sollte der Mann anschliessend für 5 Jahre Arbeiten bekommen, also weitere 30. Nun haben sie ihn grundlos gefeuert (oder etwa dafür, dass er mit einer Springerkonzern-Reporterin ein Fisternellchen anfing? – das wäre ja noch ein guter Grund), und müssen ihn drei Jahre (= 18 Mio.) dafür bezahlen, dass er nicht arbeitet. Was in der Summe bedeutet: fürs Nichtarbeiten, das nachweislich auch viel gesünder als Arbeiten ist, hat der Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum allein 43 Mio. € rausgeschmissen – mehr als der Jackpot dieser Woche.
Lesen Sie dazu Andreas Rüttenauer (“Lebenslänglich Bayer”)/taz: “Trainerwechsel bei Bayern München: Mies san mir – Der FC Bayern entlässt nach dem Absturz auf Platz zwei den Cheftrainer und verpflichtet Thomas Tuchel. Der Rekordmeister macht seinem Ruf alle Ehre.”
Nun bleibt die offene Frage, ob der Fussballoligarch aus Westfalen still und heimlich schadenfroh ist, dass der süddeutsche Konzern Thomas Tuchel als Nachfolger verpflichtet hat. Tuchel hat sich in der Dortmunder Konzernzentrale nachhaltig unbeliebt gemacht, als er nach einem Attentat auf den Mannnschaftsbus Menschenrechte für seine Spieler geltend machte, während doch die Geldmaschine Champions League der Mafiaorganisation Uefa, seinerzeit noch mit dem Hauptsponsor Gazprom, weitergedreht werden musste. Dieser Tuchel gilt also als “schwierig”. Also das, was Nagelsmann auch ist.
So ist für Unterhaltung bis kommenden Samstag 18.30 h gesorgt. Dann ist die Wahrheit wieder aufm Platz. Meistens kann ich dann zur Pause schon wieder nachhause …
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