Nach der Fussball-EM 2024 ist Schluss mit der Wundersamen Bahn CLXIV
mit Update Realsatire
Wie alt sind Sie? Diese Frage ist für ihre persönliche Beurteilung des Folgenden ausserordentlich relevant. Es stellt sich nämlich im Einzelnen die Frage, was davon Sie und ich “noch erleben” werden. Die Deutsche Bahn und der permanent seine Arbeit verweigernde Bundesverkehrsminister (womit er sich von seinen Amtsvorgängern nicht wirklich unterscheidet) trompeten nämlich eine “Generalsanierung” des DB-Streckennetzes ins Land. Nur noch 10 Jahre leiden – dann werden Milch und Hnnig fliessen.
Ich bin jetzt 66. Entscheiden Sie selbst, was Sie von diesen Märchenerzählern glauben wollen. Corinna Budras, Thiemo Heeg/FAZ: “Tag der Weichenstellung: Diese Bahnstrecken werden bald saniert – Die Bahn startet 2024 das größte Sanierungsprogramm ihrer Geschichte, der Bund stellt dafür mehr als 80 Milliarden Euro bereit. Für die Pendler werden die nächsten Jahre trotzdem hart.”
Ich für meinen Teil werde 2024 mein Bahncard50-Abo kündigen. Und ob es das 49€-Ticket dann noch gibt? Mindestens ist Teuerung angedroht. Aber wo damit fahren?
Update Realsatire
Ab 1969 versuchte ich als Schüler, von der Nordspitze Essens ins Zentrum Gladbecks zu gelangen, an dessen Nordrand meine Schule lag und liegt. Es war – mit zweimaligem Umsteigen – so schlimm, dass ich zum Radfahrer wurde – ein eindeutiger Kollateralnutzen, der meine Lebensqualität bis heute hoch hält. Weit über 30 Jahre später machte ich den Test. 1980 war der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gegründet worden. Was könnte sich verbessert haben? Vieles würde einem da einfallen, sicher nicht die Abschaffung von Strassenbahnen, wie in Gladbeck geschehen. Bahn oder Bus? Tatsache: Zeitgewinn in über 30 Jahren: 0 Minuten.
Seit 1987 gibt es auch hier im Rheinland den Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Dem ist es aber in diesen 36 Jahren auch noch nicht gelungen, z.B. eine Anschlusssicherheit zwischen den Regionalbahnen und der Strassenbahn 62 am Bahnhof Beuel sicherzustellen – Glückssache, als gäbe es ihn gar nicht. Was beide Verkehrsverbünde aber immerhin immer geschafft haben: politische Mehrheiten für die Fahrpreiserhöhungen zu organisieren.
Aufgrund dieser praktischen Lebenserfahrung musste ich über diese Pressemitteilung doch sehr, sehr lachen: “Synchronisierung der Nahverkehrspläne in der Metropole Ruhr – RVR und VRR schnüren gemeinsam mit Kommunen Maßnahmenpaket ‘Mobilitätsimpuls.RUHR 2023′”. Nee, wirklich – jetzt schon? Merken die eigentlich selber, wie lustig sie sind?
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